Die Litanei der auf den Baustellen anzutreffenden Mängel im Bereich der Fenster- und Türanschlüsse reicht von kleinen Fehlstellen hier und da über ungeeignete Baustoffe bis hin zum katastrophalen, weil ungeplanten Baukörperanschluss. Liegt es vielleicht daran, dass sich Planer und Ausführende erst seit Mitte der 1990er Jahre verstärkt dieses Details angenommen haben, als die Dichtheit der Gebäude stärker in den Mittelpunkt der Planung gerückt war? Fast könnte man meinen, dass es Architekten, Bauherren und Handwerkern deswegen noch an entsprechender Erfahrung mangelt beziehungsweise die Relevanz dieses Details von den am Bau Beteiligten immer noch häufig unterschätzt wird, ja, fast schon als vernachlässigbares Kavaliersdelikt gilt. Dabei geht es im Grunde doch um nichts anderes, als eine Fensteröffnung in einer Wand so zu verschließen, dass die Fuge rings um das Bauteil Fenster luftdicht verschlossen wird, sich kein Tauwasser in schädlichen Mengen in der Baufuge bildet und von der Außenseite keine Feuchtigkeit infolge Schlagregens in die Wandkonstruktion eindringen kann. Wie das funktioniert, beschreibt bereits ein Klassiker der Baufachliteratur, das Buch Baukonstruktionslehre von Frick/Knöll/Neumann [1] (Abb. 1). In dem zweiten Teil der 27. Auflage von 1979 steht auf Seite 239: „Die Wandöffnungen können ohne Anschlag, mit äußerem Anschlag oder mit innerem Anschlag … angelegt werden. … Angestrebt werden muss:
regengeschützte Lage von Fenster und Blendrahmen,
tauwasserfreie Fensterleibung,
fester Halt für den Blendrahmen durch ausreichende Anzahl und gute Befestigungsm&oum ...