Als hygienischer Indikator in Bezug auf warmes Trinkwasser wird in der Fachwelt Legionella pneumophila herangezogen. Die stäbchenförmigen Krankheitserreger sind für die sogenannte Legionärskrankheit bzw. das Pontiac-Fieber verantwortlich. Sie benötigen für ihr Wachstum Temperaturen zwischen 25 °C und 50 °C, wobei sie sich mit steigenden Temperaturen exponentiell vermehren. Ab einer Temperatur von 55 °C stoppt das Wachstum. Bei Temperaturen ab 60 °C beginnen die Keime abzusterben. Grundsätzlich sind die Bakterien in vielen Wässern enthalten. Das Trinken von kontaminiertem Wasser gilt als gesundheitlich unbedenklich. Legionellen gelangen aber beim Einatmen von Wasserdampf in den menschlichen Körper. Insbesondere bei immungeschwächten, also kranken oder alten Menschen können sie zur Legionärskrankheit führen.
Grundsätzliche Anforderungen
Die Gefährdung durch Legionellen (siehe Infokasten „Legionella pneumophila“) und die Voraussetzungen für deren optimales Wachstum zeigen, dass Speichertemperaturen unterhalb von 55 °C Risiken für die Gesundheit bergen. Wie Trinkwasserinstallationen und die Trinkwassererwärmung geplant und ausgeführt werden müssen, beschreibt die DIN 1988-200 (siehe auch Infokasten S. 30 „Normen und Verordnungen“). Sie fußt auf der EN 806-2 und vereint wesentliche Forderungen der DVGW-Arbeitsblätter sowie der VDI/ DVGW 6023. In diesem Zusammenhang wesentliche Punkte der in der DIN 1988-200 formulierten Anforderungen der Trinkwasserhygiene sind:
(3.7) „Durch fach- und bedarfsgerechte Planung, bestimmungsgem& ...