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Strom nach der neuen EnEV bewerten

KWK verdrängt Graustrom

Im Rahmen der Energie-Bilanzierung nach EnEV erfolgt auch eine primärenergetische Bewertung von Strom. Beim bilanzierten Strom handelt es sich einerseits um Hilfsenergie für Pumpen oder Ventilatoren, andererseits um Strom für die direkte Wärmeerzeugung, z. B. für die elektrische Warmwasserbereitung oder für Wärmepumpen. Seit Inkrafttreten der ersten EnEV im Jahr 2002 wurde der Primärenergiefaktor für Strom (Bezugsstrom) immer wieder verringert (Abb. 1 ). Mit der EnEV 2014 reduziert er sich noch einmal in zwei Schritten. Zusätzlich wurde zum 1. Mai 2014 ein Primärenergiefaktor von 2,8 für Verdrängungsstrom eingeführt. Mit diesem Faktor wird Strom bewertet, der von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen) erzeugt wird. Damit nimmt die EnEV Regelungen der AGFernwärme zur Berechnung von Primärenergiefaktoren in Wärmenetzen auf.1 Im Folgenden wird erklärt, warum Bezugsstrom und Verdrängungsstrom unterschiedlich bewertet werden. Woher stammt unser Strom Bis Ende der 1990er-Jahre lag der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in Deutschland nur bei ca. 5 %, der von KWK-Anlagen bei 10 %. Etwa 85 % des Stroms, der sogenannte Graustrom, wurde in Kondensationskraftwerken mit schlechten Wirkungsgraden bereitgestellt. Bei Graustrom handelt es sich fast ausschließlich um Strom aus Atom- und Kohlekraftwerken. Entsprechend schlecht war der Gesamtnutzungsgrad der Strombereitstellung in Deutschland: Nach Abzug von Verteilverlusten betrug er nur ca. 33 %. Dies führte in der EnEV 2002 zu einem Primärenergiefaktor für Strom von 3,0. Durch die Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) u ...

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