Der Absatz für Heizungswärmepumpen lief in Deutschland noch erfolgreicher als bisher angenommen. Im GEB-Letter 23 hatten wir mit einer aus Branchenkreisen gegenüber der Redaktion „als überzogen“ kritisierten Steigerungen um etwa 100% berichtet. Mittlerweile geht der Bundesverband WärmePumpe (BWP) sogar davon aus, dass bis Ende 2006 etwa 50.000 Heizungswärmepumpen installiert sein werden. Bezogen auf den Absatz von 18.217 Heizungswärmepumpen in 2005 käme die Branche dann auf ein Wachstum von 175%. Der BWP stützt diese Einschätzung auf die Absatzzahlen aus den ersten drei Quartalen (31.249) und die Erfahrung der letzten 13 Jahre, dass im vierten Quartal immer die höchsten Absatzzahlen erreicht wurden. Im dritten Quartal wurden laut BWP 15.799 Anlagen verkauft.
Eine Absatzsteigerung wird auch in 2007 erwartet – offizielle, mit Zahlen hinterlegte Prognosen zur weiteren Marktentwicklung sind indes aber kaum zu erhalten. Denn der Wärmepumpenboom, der mittlerweile auch den Modernisierungsmarkt erfasst hat, wird von mehreren Tendenzen getragen: Hohen Preisen und schnellen Preissteigerungen (bis zur Jahresmitte) für Heizöl und Erdgas, Drohgebärden gewichtiger Lieferländer für Erdöl und Erdgas, einem von der Werbung aufgebauten besonders ökologischen Images, offensiven Förderprogrammen der Energieversorger (die teilweise von der herstellenden Industrie mitfinanziert werden) sowie der Mehrwertsteuererhöhung.
Wenngleich sich einige der Antriebsfaktoren zumindest abgeschwächt haben, die Branche investiert in einen stark wachsenden Markt. Auf der einen Seite rüsten die Systemanbieter ihre Produktpaletten auf und neue Produktionsstätten mit enormen Fertigungskapazitäten und weiteren Ausbaupotenzialen entstehen. Auf der anderen Seite setzen auch die Sondenbohrer auf ein lang anhaltendes Wachstum. Vor kurzem hat beispielsweise der im gesamten deutschsprachigen Raum aktive Bohrspezialist Teramex angekündigt, dass er seine Bohrkapazität von 2006 mit 130.000 Sondenmetern (entspricht einer Heizleistung von etwa 18 MW) für 2007 auf 270.000 Sondenmeter und für 2008 auf 560.000 Sondenmeter steigert. Andere Marktteilnehmer haben ebenfalls einen Kapazitätsausbau angekündigt. GLR
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