In der letzten Ausgabe des Gebäude-Energieberater zeigten wir, dass Energieeffizienz und erneuerbare Energien alleine nicht ausreichen, um die zu hohen Emissionen beim Bauen und Wohnen zu senken. Wir müssen uns stattdessen mehr um Suffizienz bemühen. Das bedeutet indes auch, das immer noch heiß verteidigte Leitbild „Eigenheim, Glück allein“ in die Mottenkiste des 20. Jahrhunderts zu verbannen. Schließlich ist der Flächen- und Energieverbrauch des freistehenden Hauses mit Garten schlicht viel zu hoch. Was aber sind moderne Alternativen zu dem auf die klassische Kleinfamilie zugeschnittenen Wohnideal der 1950er-Jahre? Damit beschäftigen wir uns im zweiten Teil dieses Fachbeitrags über Selbstgenügsamkeit in den eigenen vier Wänden.
Im Fokus stehen dabei die sogenannten „Neuen Wohnformen“ (Abb. 1). Cluster-Wohnungen [1], Co-Housing [2], Co-Living-Spaces, Mehrgenerationenwohnen sind hier nur einige der häufig genannten Stichworte. In ihrer Gesamtheit repräsentieren die architektonischen Newcomer eine breite Palette von Optionen, wie man enger zusammenrücken kann, ohne den Gürtel enger zu schnallen. Sie bieten Modelle für ein bezahlbares Zuhause, für gemeinsames Erlernen und Praktizieren umweltbewusster Verhaltensweisen, und sie sind eine Antwort auf den soziographischen Wandel unserer Gesellschaft. Vor allem: Sie reflektieren neue Bedürfnisse, die immer deutlicher zu vernehmen sind.
Bild: slavun - stock.adobe.com
1 Neue Wohnformen, die auf gemeinschaftlichen Konzepten basieren und auch generationenübergreifend ausgelegt sind, reduzieren gegenüber dem klassischen Einfamilienhaus den Flächenverbrauch erheblich und fördern die sozialen Aspekte des Zusammenlebens.
Wohngruppen – der ...
Aufbruch zu einem klimafreundlichen Lebensstil
