Verbesserte Abschreibungsbedingungen im Wohnungsbau bringen ein Plus an Steuern und Abgaben und konsolidieren die öffentlichen Haushalte. Dies besagen aktuelle Berechnungen des Eduard Pestel Instituts, die von der Kampagne Impulse für den Wohnungsbau beauftragt wurden. Eine Erhöhung der Abschreibungssätze (AfA) im Mietwohnungsbau bewirke staatliche Mehreinnahmen, die im Ergebnis die durch die AfA verursachten Steuermindereinnahmen deutlich übersteigen würden. Der positive Effekt würde sich schon ab einer Erhöhung des Neubauvolumens um 4600 Wohneinheiten einstellen.
Heute mehr Staatseinnahmen, morgen weniger
Dazu zeigt die Studie Wohnungsbauinvestitionen und Staatliche Haushalte beispielhaft am Bau eines Mehrfamilienhauses das Einnahmeplus der öffentlichen Hand. Im Jahr der Erstellung des rund 1,9 Mio. Euro teuren Neubaus fließen rund 394.000 Euro als Steuern an den Staatshaushalt zurück. Dies entspricht rund 20 % der Investitionskosten. Weitere 26 % (518.000 Euro) werden zusätzlich als Sozialabgaben fällig. Die Steuerminderungen durch Abschreibungen werden erst mit deutlicher Verzögerung wirksam und erreichen im Zeitverlauf nicht das Niveau der staatlichen Mehreinnahmen. Dabei kalkulieren die Wissenschaftler konservativ und beziehen zusätzlich anfallende Steuern und Abgaben im Verkehrsbereich (Maut, Mineralölsteuer) sowie Verbrauchssteuern, die durch erhöhte Ausgaben der Beschäftigten entstehen, nicht mit in die Berechnungen ein.
4600 bis 7300 Wohnungen müssen angereizt werden
Ab welchem Anreizvolumen der positive Effekt für die öffentlichen Haushalte eintritt, hängt vom Steuersatz der Investoren ab. Das Pestel Institut rechnet vor, dass bei niedrigen Steuersätzen ein Anstieg des Mietwohnungsbaus um 4600 Einheiten gegenüber dem aktuellen Bauniveau ausreicht, um ein Plus an öffentlichen Einnahmen zu generieren. Nimmt man dagegen Einkommensteuerspitzensätze der Investoren an (45 %), müssten für diesen Effekt rund 7300 Wohnungen zusätzlich erstellt werden. GLR
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