„Wir finden, es ist Zeit für öffentliche und konstruktive Dialoge mit allen Beteiligten“, sagen Hillebrands und Dannecker. „Trotz der als Erfolg gewerteten Klimakonferenz in Paris scheinen die energie- und klimapolitischen Ziele der Bundesregierung immer schwerer erreichbar. Und das, obwohl schärfere Vorschriften und großzügige Förderungen der öffentlichen Hand eine klare Richtung vorgeben – Bauherren und Sanierer zögern. Darüber sollte man reden. Das Deutsche Energieberater-Netzwerk schafft gerne die Plattform für einen solchen Dialog.“
Die beiden DEN-Vorsitzenden verweisen auf Erfahrungen, welche sie täglich bei ihren Projekten machen. „Eigentlich finden die Menschen Klimaschutz und den sparsamen Umgang mit Ressourcen gut und lobenswert, und wenn sie durch Zuschüsse und günstige Kredite auch noch wirtschaftliche Vorteile sehen, umso besser. Aber für viele ist das heutige Fördersystem ein Buch mit sieben Siegeln: Es blickt keiner richtig durch, der bürokratische Aufwand ist sehr hoch, und von Seiten der Handwerker kommt auch keine große Hilfe. Deren Auftragsbücher sind voll, und Fördermittel zu beantragen macht ihnen vor allem zusätzliche Arbeit.“
Deshalb komme unabhängigen Energieberatern heute eine besonders wichtige Rolle zu, sagt Klempnow. „Wir im DEN sind quasi die Anwälte unserer Auftraggeber, seien es private Bauherren, Unternehmen oder Kommunen. Wir informieren sie über Fördermöglichkeiten und helfen bei deren Beantragung. Da gibt es aber noch viel zu tun. Nicht zuletzt deshalb haben wir zusammen mit Partnern aus der Wirtschaft die „Initiative Fördermittel nutzen!“ ins Leben gerufen. Damit wollen wir auch die Bemühungen des Bundeswirtschaftsministeriums nach besserer Kommunikation unterstützen.“
Neben privaten Bauvorhaben sei der soziale Wohnungsbau eines der großen Themen. Hillebrands und Dannecker: „Es fehlen jährlich rund 350.000 Wohnung; das sagt die Regierung selbst. Hier müssen Staat und Unternehmen dringend investieren, ohne auf energetische Standards zu verzichten. Wie bauen wir also heutzutage klimafreundlich, energiesparend, modern und preiswert? Auch darüber wollen und werden wir sprechen auf unserem ersten Parlamentarischen Abend.“
