Die ökologische Übernutzung hat vielfältige Konsequenzen: Wälder als lebenswichtige CO22-Speicher verschwinden, Kleinfischer verlieren aufgrund leergefischter Küstengebiete ihre Lebensgrundlage und der Verlust der biologischen Vielfalt schreitet immer schneller voran. Mit dem globalen Klimawandel und den damit einhergehenden Extremwetterereignissen haben derzeit vor allem die Menschen im globalen Süden zu kämpfen.
Erde im ökologischen Defizit
1,6 Erden bräuchte die Weltbevölkerung derzeit, um den weltweiten Bedarf an Rohstoffen, Ackerland, Wasser und Wäldern nachhaltig zu decken. „Würden alle Länder weltweit so wirtschaften wie Deutschland, wären sogar 3,1 Erden notwendig“, sagt Julia Otten von der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch. In Deutschland wird die Erde vor allem durch die hohen CO2-Emissionen in den Bereichen Energie, Verkehr und industrielle Landwirtschaft sowie durch den sehr hohen Flächenanspruch – insbesondere für die Fleischproduktion – überlastet.
Auch im Vergleich zu unseren Nachbarn schneidet Deutschland schlecht ab: Würden alle Länder so wirtschaften wie die Länder der Europäischen Union, wären insgesamt 2,8 Erden nötig. Man muss kein Umweltexperte sein um zu begreifen, dass grenzenloses ökonomisches Wachstum mit begrenzten Ressourcen nicht machbar ist und die Erde auch nicht endlos Emissionen aufnehmen kann.
Hintergrund
Das Global Footprint Network berechnet jedes Jahr den Tag, an dem die Erdüberlastung erreicht wird (Earth Overshoot Day). Dabei werden zwei rechnerische Größen gegenübergestellt: zum einen die biologische Kapazität der Erde zum Aufbau von Ressourcen sowie zur Aufnahme von Müll und Emissionen, zum anderen der gesamte Bedarf an Wäldern, Flächen, Wasser, Ackerland und Lebewesen, den die Menschen derzeit für ihre Lebens- und Wirtschaftsweise verbrauchen. Das Global Footprint Network lässt über 6000 Datenpunkte pro Land, Kopf und Jahr in die Berechnung einfließen (Weitere Infos). GLR