Beim Flanieren auf der vier Kilometer National Mall in Washington D.C. konnte man im letzten Herbst zwischen dem 12. und 20. Oktober den Eindruck gewinnen, man sei plötzlich in das quirlige Zeltlager einer ausgeflippten Solar-Sekte geraten. Womit man nicht so ganz falsch gelegen hätte, denn was sich da links und rechts von der berühmten Mall aneinanderreihte, war das Ergebnis von findigen Solar-Visionären, die mit ihren futuristisch anmutenden Solarhäuschen um den begehrten Pokal des Solar Decathlon 2007 wetteiferten. Insgesamt zwanzig Hochschulteams von internationalen Top-Universitäten waren angetreten, um in dem öffentlichen Park zwischen dem weithin sichtbaren Obelisken des Washington Ehrenmals und dem US Kapitol eine Woche lang in ihren selbst entworfenen, bis ins letzte Detail entwickelten und mit eigenen Händen aufgebauten Prototypen zu wohnen und zu leben – und zwar ohne einen einzigen Steckdosenanschluss. Nicht jedes der Solarhäuser hat die Woche mit Bravour und Energieüberschuss beendet, und nur ein Team hat am Ende gewonnen. Es kam nicht aus USA, Kanada oder Spanien, sondern aus Deutschland: Sieger waren die Studenten, Architekten und Professoren von der TU Darmstadt, der einzigen deutschen Universität, die an dem Wettbewerb teilgenommen hatte.
Der Wettbewerb
Bereits zum dritten Mal nach 2002 und 2005 hatte das U.S. Energieministerium den Solar Decathlon, eine Art solarer Zehnkampf, ausgeschrieben und im letzten Jahr die teilnehmenden Teams mit ihren Ergebnissen nach Washington eingeladen, um auf der National Mall Beispiele für zukünftiges energiesparendes Wohnen zu präsentieren und die Öffentlichkeit für die abgelie ...