Moderne Passivhäuser haben mit den frühen Experimenten der 1990er-Jahre nichts mehr gemein – noch während sich viele gestandene Architekten und Bauherren über die Schuhkarton-Architektur à la Darmstadt Kranichstein empörten und vehement gegen die luftbeheizten Häuser mit ihren „nicht öffenbaren Fenstern“ zu Felde zogen, entwickelte sich die einst belächelte Nische der Passivhausbauweise klammheimlich zu einer energieeffizienten Architektur auf hohem gestalterischen Niveau. Heute lächeln energie- und komfortbewusste Planer über die Ergebnisse ihrer Kollegen, deren Entwürfe sich rückwärtsgerichtet an die Vorgaben der letzten Energie-Einsparverordnung klammern, weil ihnen die Erfahrungen für zukunftsgerichtete energetische Konzepte fehlen.
Sicher, der Passivhausstandard gehört mit einem maximalen Heizwärmebedarf von 15 kWh/(m2a) und einem maximalen Primärenergiebedarf von 120 kWh/(m2a) zweifellos zur Kür der Planungsleistung eines Architekten, aber gegenüber den mutigen Pionieren der ersten Passivhausgeneration verfügen Planer des Passivhaus 2.0 über eine weitaus größere und technisch bewährte Auswahl an geeigneten und entsprechend zertifizierten Bauprodukten. Zudem besteht inzwischen sogar die Qual der Wahl an entsprechenden Fort- und Weiterbildungen. Alles das – die technischen Entwicklungen bei den Passivhauskomponenten, die Erkenntnisse aus den Fehlern der ersten Passivhauskonzepte, die kreativen Lösungen kompetenter Passivhausplaner – mündete nicht zuletzt auch in die Ergebnisse der eingereichten und insbesondere der prämierten Projekte b ...