Mauerblümchendasein abgelegt

Noch vor wenigen Jahren machten Begriffe wie nachhaltiges Bauen oder Green Building allein unter einigen speziellen Immobilienexperten die Runde. Außerhalb dieser Kreise wurden Green-Building-Projekte häufig als idealistisch belächelt und zum Teil sogar mit dem Stichwort Ökospinnerei abgetan. Heute hingegen ist das Thema aus der Bau- und Immobilienwirtschaft nicht mehr wegzudenken. Ursachen dafür sind neben verschiedenen gesetzlichen Vorgaben unter anderem das gestiegene öffentliche Interesse an energieeffizientem Bauen, verbunden mit den finanziellen Einsparpotenzialen durch hohe Energiepreise. Dies ist sicherlich eine Entwicklung, die zu begrüßen ist, zumal sie für die Zukunft eine weitere Dynamik verspricht. Mit einer wissenschaftlich fundierten Marktstudie sollte das Thema umfassend beleuchtet werden. Mit der Masterthesis von Dirk Weisser, Fachhochschule Reutlingen, liegt nun eine derartige Publikation vor.1 Außergewöhnlich hohe Antwortquote Der Autor befragte in seiner Masterthesis zur Erlangung eines MBA (Master of Business Administration) im Winter 2008/09 Kunden, Geschäftspartner und Interessenten der Drees & Sommer-Gruppe online sowie auf dem klassischen Postweg. Von über 2200 kontaktierten Unternehmen der Bau- und Immobilienbranche nahmen 274 an der Befragung teil. Dies entspricht einer Responsequote von zwölf Prozent – eine vergleichsweise hohe Zahl, die der Autor bereits als Beleg für die Aktualität und den hohen Stellenwert des Themas unter Branchenvertretern wertet. Von den 274 Unternehmen fallen 42 in die Kategorie Bauträger und Projektentwickler, 123 in die Kategorie Nutzer, Eigentümer und Mieter, 26 ...