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Deutschlands ältester Solarverein feiert fünfzigstes Jubiläum

Am 17. Oktober 2025 ist es 50 Jahre her, dass die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) in München gegründet wurde. Heute zählt Deutschlands ältester Solarverein rund 3.500 Menschen und Unternehmen zu seinen Mitgliedern – und er hat noch viel vor. „Wir verstärken unser Angebot, um mit umfangreichen Services und Informationen die bezahlbare und sichere Energiewende durch die massive Verbreitung der Sonnenenergie voranzutreiben“, sagt Präsident Torsten Lütten. Gerade angesichts des geopolitischen Umbruchs und der Einflussnahme von Kohle, Gas und Erdöl exportierenden Ländern sei es sonnenklar, dass die hundertprozentige Selbstversorgung Deutschlands mit erneuerbaren Energien bis spätestens 2035 wichtiger sei denn je.

Zum Auftakt seiner Feierlichkeiten, die von März bis zum Finale am 17. Oktober 2025 in Berlin reichen, präsentiert der Solarverein sein neues Gewand: Die Internetseite www.dgs.de, das Logo, der wöchentliche Newsletter und das Fachmagazin SONNENENERGIE haben eine neue zeitgemäße Optik erhalten. Damit will die DGS neue und jüngere Mitstreiterinnen und Mitstreiter für eine friedliche Energieversorgung, den Klimaschutz und resiliente Haushalte und Betriebe gewinnen.

Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie hat ein neues Logo zum Jubiläum entworfen.

DGS

Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie hat ein neues Logo zum Jubiläum entworfen.

Von der Vision zum Verbraucherverband

Als der Solarverein im Münchner Hofbräuhaus gegründet wurde, galt die Strom- und Wärmeerzeugung durch Sonnenenergie für viele lediglich eine Spinnerei. Der 2023 verstorbene Professor Adolf Goetzberger, Gründer des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme sowie der DGS, war aber schon Anfang der 1970er Jahre von dem Potenzial der Solarenergie überzeugt. Wie visionär dies war, zeigt die Tatsache, dass ein einziges Watt Photovoltaikleistung damals noch einige Hundert DM kostete und gerade erst zum Objekt erster Forschungsprojekte wurde, vornehmlich für den Einsatz im Weltall. Heute sind 4,9 Millionen Solarstromanlagen mit rund 100 Gigawatt Leistung in Deutschland installiert, kleine Steckersolar-Geräte gibt es mittlerweile in jedem Baumarkt.

Ausgelöst hat die Vereinsgründung die erste Ölkrise 1973 und der Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ des US-amerikanischen Ökonomen Dennis Meadows, berichtet Geschäftsführer Jörg Sutter: „Wir haben uns immer als Verbraucherverband betrachtet und nicht als Industrieverband.“ Und so standen die Volksbildung, aber auch die Verbreitung wissenschaftlicher Ergebnisse im Mittelpunkt der Aktivitäten. Ganz im Sinne eines Verbraucherverbandes will die DGS die Bürgerinnen und Bürger bei ihrer privaten Energiewende unterstützen. In den vergangenen Jahren hat sie sich beispielsweise für Kleinstphotovoltaikanlagen – auch als Stecker-Solar oder Balkon-Solar bezeichnet – engagiert. Seit 1989 ist die DGS außerdem die deutsche Sektion der International Solar Energy Society.

Die DGS hat sich in den vergangenen Jahren für Kleinstphotovoltaikanlagen – auch als Stecker-Solar oder Balkon-Solar bezeichnet – engagiert, unter anderem durch die Mitarbeit in Normungsgremien und in der Öffentlichkeitsarbeit.

Jörg Sutter

Die DGS hat sich in den vergangenen Jahren für Kleinstphotovoltaikanlagen – auch als Stecker-Solar oder Balkon-Solar bezeichnet – engagiert, unter anderem durch die Mitarbeit in Normungsgremien und in der Öffentlichkeitsarbeit.

Bundesweites Netzwerk bietet solare Kompetenz

Mit dem Wachstum des Vereins wurden die Aktivitäten strukturiert und professionalisiert. Die Geschäftsstelle mit den hauptamtlichen Geschäftsführern Jörg Sutter und Nicole Baumann sowie dem Geschäftsstellen-Team hat seit 2022 ihren Sitz auf dem EUREF-Campus in Berlin – in direkter Nähe zu anderen Verbänden der Erneuerbaren-Energien-Branche. Das Präsidium mit Torsten Lütten, Frank Späte, Götz Warnke, Eva Schubert und Alexander Speiser ist ehrenamtlich tätig, genauso wie die Mitglieder in den 19 bundesweiten Sektionen.

Dazu kommen fünf Landesverbände, die in eigener Initiative und Verantwortung den Vereinszweck in ihrer Region fördern. Anders als die Sektionen können sie unternehmerisch tätig sein und bieten unter anderem Weiterbildungen und Dienstleistungen wie Beratungen, Gutachten und Webinare anbieten. Daran knüpft das Angebot von neun Solarschulen an, die praxisnahe Weiterbildungen mit DGS-Zertifikat bei erfolgreichem Abschluss anbieten. Hinzu kommen zehn Fachausschüsse, in denen Expertinnen und Experten an aktuellen Fragen zu wissenschaftlichen und technischen Themen aus der Energiewirtschaft arbeiten.

Solare Bewegung wächst

„Über die vergangenen 50 Jahren ist eine solare Bewegung entstanden, die ausgehend von der Wissenschaft über die technikverliebten Erstanwender bis hin zu Millionen von Haushalten mit eigenem Dach angewachsen ist“, sagt Lütten. Menschen würden von ihrem Vermieter den Anschluss an solare Fernwärme verlangen und sich unabhängig davon ein Solarstrommodul an ihre Balkonbrüstung hängen.

Neben der Photovoltaik für die Stromversorgung ist auch die Bereitstellung von Wärme aus Sonnenenergie mit Solarthermieanlagen in der Bevölkerung beliebt. Die Solarthermie erlebt aktuell gerade in der Großanwendung für solare Fernwärme und industrielle Prozesswärme einen spürbaren Aufschwung. Energiegenossenschaften, Industrieunternehmen und Stadtwerke vertrauen auf gesunde Wärme aus der Sonne.

Feiern bis in den Herbst

Lütten lädt zum Mitfeiern ein: „Bei aller Besorgnis über die Weltlage gibt es auch viele Gründe zu feiern.“ Der DGS-Bundesverband wird am 11. März 2025 auf dem 40. Photovoltaik-Symposium im Kloster Banz in Bad Staffelstein das Jubiläumsjahr offiziell einläuten. Auf der Fachmesse Intersolar in München ist am 7. Mai 2025 von 16 bis 18 Uhr ein Event für Firmenmitglieder der DGS geplant. Im Frühsommer geht es mit den nächsten Veranstaltungen weiter. Darüber hinaus finden Veranstaltungen der DGS-Sektionen in ganz Deutschland statt. Sie finden Sie im Eventkalender. Quelle: DGS / jb