Der Vergleich mit einer rauschenden Party und dem bösen Erwachen am nächsten Morgen trifft es sehr gut: Jahrzehntelang haben die großen Energiekonzerne mit ihren Atomkraftwerken gutes Geld verdient und keinen Gedanken daran verschwendet, wer am Ende für den Rückbau der Anlagen und die Endlagerung des Atommülls aufkommt. Keiner der Manager war während der Sause wirklich bereit, in der angeschickerten und sorgenbefreiten Runde mahnend den Finger zu erheben und vielleicht zu klären, wer zuletzt die ganze Chose zahlt und das Aufräumen doch zumindest mal organisert!? Mit etwas Fantasie kann man sich gut vorstellen, wie so eine Spaßbremse bei Strategiesitzungen mit Kaviarhäppchen in der Vorstandsetage angekommen wäre. Vermutlich hätte man den verrückten Visionär erst ausgelacht und dann hinausgeworfen. Das passt zu dem Bild, das die Konzerne und deren Manager in diesen Tagen bei der Frage abgeben, welche die Kommission zur Überprüfung der Finanzierung des Kernenergieausstiegs den noch halbtrunkenen Managern von RWE, Eon, EnBW und Vattenfall gerade stellt: Reichen dafür die von den Konzernen benannten Rückstellungen in Höhe von 38 Milliarden Euro? Die Politik ist in Anbetracht der selbstbewussten „Nehmerqualitäten“ der genannten Konzerne gut beraten, einen Fonds einzurichten, um die unvermeidbare Rechnung zu bezahlen. Von 18 Milliarden ist die Rede, den die Energieriesen dazu beisteuern sollen. Ob diese Summe ausreicht, darf bezweifelt werden. Die Konzerne wiederum bezweifeln ihrerseits ernsthaft, ob es denn überhaupt so viel sein muss. Damit am Ende der Steuerzahler nicht erneut der Dumme ist, sollte ...
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