Böse Zungen behaupten ja, das knappe Bauland in der kleinen Schweiz lasse den Eidgenossen keine andere Chance, als in der Höhe das Weite zu suchen. Was natürlich so nicht stimmt, denn das Alpenland macht uns auch in der Fläche immer wieder vor, wie sich hochwertige und nachhaltige Architektur zu einem vorbildlichen Städtebau fügen lässt. Bestes Beispiel: das neue Wohn- und Arbeitsquartier Lokstadt in Winterthur. Ein 120 000 m² umfassendes Areal, auf dem von 1850 bis 2010 Lokomotiven und Züge für die Schweizer Bundesbahnen produziert wurden, darunter auch die erste elektrische Gotthard-Lokomotive Krokodil. Dieser und mehr Lokomotivnamen stehen Pate für die verschiedenen Bauabschnitte in dem 2000-Watt-Areal, die 2025 mit dem Gebäudekomplex Rocket und Tigerli den Abschluss finden sollen. Rocket hieß übrigens die weltweit erste Dampflok, die 1829 in Serie ging – in der Lokstadt hat das Immobilienunternehmen Ina Invest Holding das derzeit weltweit höchste in Planung befindliche Wohngebäude aus Holz auf diesen Namen getauft. Der Siegerentwurf des Kopenhagener Büros Schmidt Hammer Lassen Architects mit Cometti Truffer Hodel Architects aus Luzern basiert mit seinem städtebaulichen Ansatz auf einem gemischt genutzten Sockelbau („Tigerli“) und dem 32 Stockwerke bzw. 100 Meter aufragenden Holzhochhaus „Rocket“. Alle 255 Wohneinheiten mit 1,5 bis 5,5 Zimmern verfügen über Balkon oder Loggia, wobei die künftigen Bewohner zwischen mehreren Wohnmodellen wählen können, die sich an den Bedürfnissen unterschiedlicher Lebensstile orientieren. Der hölzerne und mit Terracotta bekleidete Wohnturm wird die Winterthurer Skyline als Landmarke überragen und vom öffentl ...
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