Nachdem 2023 neben vielem anderem die hohen Zinskosten die Lust auf Bau- und Modernisierungstätigkeiten gedämpft haben, könnten aktuell wieder sinkende Zinsen eigentlich für eine Belebung sorgen. Dennoch berichtete das ifo-Institut zu Anfang Januar von schlechter Stimmung in den Unternehmen. 56,9 Prozent der Befragten hätten über zu niedrige Auftragsbestände geklagt, 21,5 Prozent im November 2023 Aufträge verloren, 22,1 Prozent im Dezember. Allgemein sei das Geschäftsklima im Wohnungsbau auf ein „Allzeittief“ gesunken, die Erwartungen der Branche für 2024 seien niedrig.
Die Zurückhaltung der potenziellen Auftraggeber im vergangenen Jahr, ob in Sachen Neubau oder Modernisierung, Sanierung oder Instandhaltung, hat mit Sicherheit mit der wetterwechslerischen Fördersituation und der unnötigen Diskussion um das „Heizungsgesetz“ zu tun. Eine weitere Ursache aber dürften die gestiegenen Baupreise sein. Laut Statistischem Bundesamt betrug die Steigerungsrate der Preise für Leistungen am Bau im November 2023 bezogen auf den Vorjahresmonat 4,3 Prozent. Deutlich über diesem Durchschnitt lagen die Raten bei der Montage von Heizungs- und zentralen Warmwasserbereitungsanlagen (9 Prozent) und von Wärmedämm-Verbundsystemen (7,1 Prozent).
Einer der Auslöser der Teuerungen ist gemäß den Fachleuten des Bundesamtes die Preisentwicklung bei den Baumaterialien. Das zeigen Zahlen aus dem ersten Halbjahr 2023. Bauholz wurde zwar um 18,6 Prozent günstiger, vor allem die energieintensiv hergestellten mineralischen Baustoffe haben sich aber im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 deutlich verteuert. Zement sowie Kalk und gebrannter Gips führen die Statistik an, Zement mit 41,7 Prozent, Kalk und gebrannte ...
