
Kein Scherz – am 1. April wurde nach drei Jahren Bauzeit das, nach heutigem Stand, größte strohgedämmte Gebäude Süddeutschlands eingeweiht: das dem Benediktinerkloster Plankstetten zugehörige „Haus St. Wunibald“. Und ganz so, wie man das von den selbstversorgenden Klostergemeinschaften gewohnt ist und erwarten darf, stammen die wesentlichen Baumaterialien Holz (Konstruktion) und Stroh (Dämmung) für das Seminargebäude vom klostereigenen Forst und den nahen ökologisch bewirtschafteten Feldern. Das beauftragte Münchner Büro hirner und riehl architekten achtete dabei penibelst auf die Einhaltung des geforderten Passivhausstandards und die Auswahl ökologisch und baubiologisch unbedenklicher Materialien und Produkte wie zum Beispiel den Lehmputz. Die im Klosterwald geschlagenen und im Sägewerk zerteilten und besäumten Baumstämme wurden nach deren Trocknung direkt vor Ort als nebeneinanderliegende Deckenbalken eingebaut, die mit ihrer rauen Untersicht den Räumen eine typisch klösterlich-asketische Atmosphäre verleihen. Neubau und Bestand sind über ein neues Kellergeschoss verbunden, in dem sowohl die umfangreiche Gebäudetechnik als auch die Küche mit Klosterschenke untergebracht sind. Ein Raumprogramm getreu dem Motto: Ora et labora – sed nolite oblivisci vivere … (frei übersetzt: Bete und arbeite – aber vergiss nicht zu leben …). si