Bild: EnBW
Zwei dumpfe Explosionen am frühen Morgen kurz nach sechs und eine staubige Rauchwolke Sekunden später besiegelten das Ende des badischen Kernkraftwerks Philippsburg. So unspektakulär die beiden Kühltürme in sich zusammenfielen, so bedeutungsvoll ist die Bildsprache dieses „Sprengevents“, dessen Countdown die Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) bis zuletzt geheimgehalten hat, um dem C-Virus keine menschenangesammelte Plattform zur Verbreitung zu bieten. Mit dem wortwörtlichen „Wegfall“ der beiden Landmarken in der oberrheinischen Tiefebene verschiebt sich der energiepolitische Horizont im schwarz-grün regierten Ländle ein Stück mehr in Richtung nachhaltige Energiewende. Sobald der Schuttberg abgeräumt ist, entsteht auf dem Gelände ein Gleichstrom-Umspannwerk (Konverter), der als wichtiger Knotenpunkt den Stromtransport in die Region sichert. Von 1979 (Block 1) bzw. 1984 (Block 2) an produzierten die beiden Anlagen über 570 Milliarden Kilowattstunden Strom und versorgten rein rechnerisch mehr als vier Millionen Haushalte. Der knapp vierzigjährigen Betriebszeit des Kraftwerks steht eine Rückbauphase von etwa zehn bis 15 Jahren gegenüber – die Sprengung der Kühltürme war als Auftakt vielleicht die spannendste Aktion, aber mit fünf Minuten die Kürzeste. Bis die schwach- bis mittelradioaktiven Ab-fälle in dem noch nicht betriebsbereiten Schacht Konrad endgelagert werden können, verbleiben sie gut bewacht in dem eigens dafür am Kraftwerksstandort gebauten Abfallager. So ganz werden die Phillipsburger damit ihren verstrahlten Atomschrott also noch nicht los. Von Kondolenzbezeugungen am Grab ist indes bitteschön abzusehen. Das war’s …Das sprengkraftvolle Filmchen z ...
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Sprengung der Kühltüme des Kernkraftwerks Phillipsburg
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