Über das Bauteil Fenster wurde schon viel erzählt, geschrieben und gedichtet. Auch in Film und Fernsehen hat es seinen festen Platz, und wer seine Entwicklungsgeschichte vom Loch in der Wand über die ersten Holzfenster mit mundgeblasenen Gläsern bis hin zu den heutigen Hightech-Multifunktionsexemplaren in XXL-Größen kennt, den wundert es vielleicht nicht, dass sich auch viele Mythen um dieses geflügelte, mehrfachverglaste und profilierte Funktions- und Gestaltungselement ranken. Dem Duden zufolge basieren Mythen auf einer verschwommenen, irrationalen Vorstellung, die gerne auch mal glorifiziert, überbewertet oder in falschen Zusammenhang gebracht wird. Viele dieser Mythen rund ums Fenster halten sich hartnäckig bis in versierte Fachkreise hinein und sind durch die kritiklose Verbreitung – meist zum Schaden des Endkunden – via Copy-and-paste im Internet nur schwer zu korrigieren bzw. zu relativieren.
Aufgewachsen in einer kleinen Fensterschreinerei und beruflich seit Jahrzehnten im Fensterbau mit eigenem Ingenieurbüro zuhause, kennt der Autor die Diskussionen um Schimmel, Dichtheit und Effizienz zur Genüge. Er geht im Nachfolgenden auf die sieben meist zitierten Mythen ein und stellt sie in den Kontext seines Fachwissens und seiner beruflichen Erfahrung.
Mythos Nr. 1: Dichte Gebäudehülle bedingt Schimmel im Fensterfalz
Grundsätzlich unterscheiden wir beim Schimmel im Fensterfalz bei Gebäuden zwischen der windzugewandten und der windabgewandten Seite. Bläst der Wind im Winter durch die Fensterfugen in das Haus hinein, kühlen die Oberflächen im Falz zwar aus, aber die eingeblasene Luft enthält kaum Feuchtigkeit, weshalb es auf dieser Seite des Hauses auch keinen Schimmel geben kann. Auf der winda ...
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