Eigentlich hätte es die Seestadt Aspern im Osten von Wien nicht nötig, nach einem künstlich angelegten See benannt zu werden, denn das Dorf Aspern, auf das der zweite Namensteil eines der derzeit größten Stadtentwicklungsprojekte zurückgeht, ist alleine so geschichtsbeladen, dass es wahrlich keines Kunstnamens und erst recht keines Sees bedurft hätte, um daraus eine Namensgebung zu phantasieren. Abgesehen davon, dass die Gegend um Aspern zu den ältesten Siedlungsgebieten Wiens zählt – die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1258 zurück –, erinnert eine monumentale Löwenskulptur vor der St. Martin Kirche an eine wahrlich bedeutende Schlacht: Am 21. und 22. Mai 1809 nämlich erlitt hier Napoleon I. erstmals seit seiner Machtergreifung eine empfindliche Niederlage („Schlacht bei Aspern“), als er gegen die Truppen von Erzherzog Karl von Österreich den Kürzeren zog (für die sich der streitlustige Franzose übrigens in der Schlacht auf dem Marchfeld bei Wagram umgehend erfolgreich revanchierte).
Wohnen und arbeiten auf dem ehemaligen Flugfeld
Das Dörfchen Aspern war auch Namensgeber für das 1912 eröffnete Flugfeld Aspern, das bis zum Zweiten Weltkrieg das Zentrum der österreichischen Zivil- und Militärluftfahrt war und auf dem seit 1983 die Opel Wien GmbH Motoren und Getriebe produziert. In unmittelbarer Nachbarschaft zu den Fabrikhallen, in denen heute noch 1200 Menschen in Lohn und Brot stehen, haben Bagger und andere schwere Baumaschinen die übrig gebliebenen Start- und Landebahnen umgepflügt, den fünf Hektar großen See ausgehoben und die Fundamente für die ersten Hochbauten bereitet.
Bis 2030 sollen auf dem ehemaligen Flugplatz 20 000 Menschen in 10 500 Wohnungen leben ...
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