Seit 2019 haben zahlreiche Kommunen in Deutschland den „Klimanotstand“ ausgerufen und sich damit verpflichtet, den Klimaschutz bei allen kommunalen Entscheidungen prioritär zu berücksichtigen. Dementsprechend wurden in einigen Kommunen auch bereits ambitionierte Ziele zur Sanierung der kommunalen Gebäude und zum Erreichen eines klimaneutralen Gebäudebestandes für die eigenen Liegenschaften innerhalb der nächsten 10 bis 20 Jahre formuliert.
Klimaneutraler Gebäudebestand der Stadt Bielefeld
Die Stadt Bielefeld hat bereits Mitte 2018 bei der Fortschreibung des „Handlungsprogramms Klimaschutz“ das Ziel formuliert, ihre städtischen Gebäude bis 2040 „nahezu klimaneutral“ zu betreiben. Zudem sollte die energetische Bestandssanierung deutlich ausgebaut werden.
Im Frühjahr 2020 beschloss der Rat der Stadt Bielefeld, dieses Ziel möglichst schon innerhalb der nächsten zehn Jahre zu erreichen. Dazu wurde die Betriebsleitung des Immobilienservicebetriebs (ISB) der Stadt Bielefeld aufgefordert, ein Konzept zu erarbeiten, aus dem hervorgeht, ob und wie die beschriebenen Ziele bereits bis 2030 erreicht werden können. Die Erarbeitung dieses Konzeptes erfolgte durch das Öko-Zentrum NRW in enger Zusammenarbeit mit dem ISB.
Definition eines „nahezu klimaneutralen“ Gebäudebestandes
Bei der Definition des Ziels für einen „nahezu klimaneutralen“ Gebäudebestand bezog man sich in Bielefeld auf die Studie „Klimaneutraler Gebäudebestand 2050“ des Umweltbundesamtes (UBA) aus dem Jahr 2016. Demnach liegt ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand dann vor, wenn
der nicht erneuerbare Anteil des Primärenergiebedarfs (PENE) für die Raumkonditionierung um 80 % gegenüber dem Referenzjahr 2008 redu ...
Klimaneutraler Gebäudebestand in Kommunen