Herr Hofstätter, für welche Gebäude empfehlen Sie eine elektrische Heizung?
Für ein Einfamilienhaus, das wärmetechnisch nach dem heutigen Stand der Technik neu errichtet oder fachgerecht thermisch saniert wird, ist ein wassergeführtes Heizsystem im Hinblick auf Leistung und Materialeinsatz bei der Installation ein Overkill. Die benötigte Heizlast pendelt sich zwischen 3 und 6 kW ein. Für diese geringe Leistung ist eine konventionelle Heizung völlig überdimensioniert. Der Grund liegt in der hydraulischen Wärmeverteilung. Diese ist aufwendig und verlustbehaftet. Elektrische Heizungen erzeugen die Wärme aber direkt am Ort des Bedarfs.
Für Gebäude mit einem spezifischen Heizwärmebedarf von 50 kWh/m2 a (Niedrigenergiehaus) oder weniger gibt es also mittlerweile bessere, einfachere und vor allem günstigere Möglichkeiten. Dabei investiert man nicht eine große Summe für die Haustechnik im Keller, sondern nimmt stattdessen einen Teil des Budgets, um seine verfügbare Dachfläche möglichst vollständig mit Photovoltaikmodulen zu füllen.
Für Häuser mit höherer Energiekennzahl lautet die allgemeine Empfehlung hingegen seit jeher, erst eine thermische Sanierung der Hülle vorzunehmen (Fenstertausch, Fassaden- und Geschossdeckendämmung) und erst im Anschluss die Auswahl eines geeigneten Heizsystems vorzunehmen. Energie, die nicht benötigt wird, muss ja bekanntlich gar nicht erst erzeugt werden.
Wie groß sollte die PV-Anlage für solch ein Konzept dimensioniert werden? Welche Kenngrößen spielen bei der Dimensionierung eine wichtige Rolle?
Bei einem derartigen Einfamilienhaus bewegt sich der jährliche Energiebedarf für Raumwärme in der Größenordnung von ungefähr 4000 kWh. Er entspricht al ...
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