Über Jahrhunderte hinweg war Krefeld berühmt für Samt und Seide. Könige, Kaiser und der Klerus ließen sich Gewänder aus kostbaren Stoffen in der Stadt am Niederrhein anfertigen. Die Alte Samtweberei im Süden der Stadt erinnert noch heute an diesen Wirtschaftszweig. Von 1890 bis 1970 war sie in Betrieb, dann zog die Stadtverwaltung dort ein, ab 2007 stand das Areal leer. Bei der Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes stellten vor allem die Fenster eine knifflige Aufgabe dar: Um den Charakter des Industriegebäudes zu bewahren, sollten die großen rechteckigen Stahlfenster aus den 1960er-Jahren erhalten bleiben. Der Herausforderung, die alten Fensterflügel zu bewahren, sie auch nach dem Einbau zusätzlicher Fenster weiterhin unkompliziert öffnen zu können und trotzdem die nötige Dämmung zu gewährleisten, stellte sich der Fensterhersteller Frovin aus Meerbusch. Die Lösung boten Berliner Fenster aus Lärchenholz, die als Hinterbaufenster angebracht wurden, also nur von innen sichtbar sind. Da sie nicht Wind und Wetter ausgesetzt sind, genügte es, das Holz zu ölen. Insgesamt 283 Berliner wurden eingesetzt, die sich durch besonders schmale Profile auszeichnen – eine zentrale Vorgabe des Denkmalamtes. Das Glas weist einen U-Wert von 1,1 auf, der des gesamten Fensters beträgt 1,3. Da die Alte Samtweberei an keiner Hauptverkehrsstraße liegt, genügte die Schallschutzklasse 3. Bei Bedarf wäre auch SSK 4 möglich gewesen. Frovin hat die Fenster für die schönen hohen Räume Stück für Stück gefertigt. Der Produktion ging ein aufwendiges Aufmaß voraus, denn die ursprünglichen Steinbogenfenster differierten immer um einige Zentimeter. Aber die Mühe hat sich gelohnt: Die schön geschwungenen Fenster geben der Fassade ein freundliches Gesicht und sorgen innen für Atmosphäre und Behaglichkeit. Gute bauliche Voraussetzungen also für ein Mehrgenerationenwohnen, das auf ein gutes Miteinander mit vielen nachbarschaftlichen Kontakten setzt.
Frovin, 40670 Meerbusch-Osterrath
Tel. (02159) 91670, www.frovin.de