Nachjustierte Norm

Bei der DIN V 18599 handelt es sich um eine technische Regel zur energetischen Bewertung von Wohn- und Nichtwohngebäuden, die von der EnEV in Bezug genommen wird. Dadurch erhält sie eine Doppelfunktion: Einerseits ist sie technische Regel zum Planen und Bewerten mit freien Randbedingungen und andererseits dient sie der Definition und dem Nachweis der öffentlich-rechtlichen Anforderungen in Bezug auf energiesparendes Bauen. In dieser Funktion muss die Anwendung einer Norm eindeutig geregelt sein, da ansonsten ein – seitens des Verordnungsgebers ungewolltes – Verschärfen oder Herabsetzen des Anforderungsniveaus möglich wäre. Daher findet sich in der EnEV nicht nur für die DIN V 18599 ein datierter Normenbezug. So sind z.B. die Wärmedurchgangskoeffizienten bei der Änderung von Außenbauteilen entsprechend Anlage 3 EnEV weiterhin nach DIN EN ISO 6946 : 1996-11 zu berechnen, obwohl diese Norm bereits zweimal geändert wurde und die neueste Ausgabe auf April 2008 datiert ist. In der EnEV 2009 ergibt sich der Höchstwert für den Jahres-Primärenergiebedarf durch Bilanzierung des Referenzgebäudes auf Basis der DIN V 18599 : 2007-02 (für Wohngebäude alternativ auch auf Basis der DIN V 4108-6 und DIN 4701-10), sodass im Rahmen des öffentlich-rechtlichen Nachweises eine grundsätzliche Anwendung des Normenteils 100 eigentlich nicht infrage kommt. Es bestehen jedoch Ausnahmen, die im Folgenden beschrieben werden. Inwiefern der Verordnungsgeber jedoch – abweichend von dem zuvor beschriebenen Sachverhalt – eine Regelung zur Korrektur offensichtlicher Normenfehler findet, werden die nächsten Monate zeigen. Mit Bli ...