Eine besondere Qualität der Bundeshauptstadt Berlin ist – neben ihrer bedeutenden politischen Geschichte – die Kombination aus „Kiez“ und „Metropole“. Jeder der zwölf Berliner Bezirke im Ost- und Westteil der Stadt hat seine eigene Geschichte und vermittelt den dort wohnenden und arbeitenden Menschen ein einzigartiges und Identität stiftendes Lebensgefühl. Der städtebauliche Charakter der Bezirke geht querbeet von Gründerzeitarchitektur in Charlottenburg im Westen über das „alte Berlin“ Mitte mit den repräsentativen Regierungsbauten und Museen bis Marzahn-Hellersdorf mit seiner typischen sozialistisch geprägten Architektur. Manche der Bezirke und Stadtteile erlebten nach der Wende einen regelrechten bis ungesunden Boom – wie zum Beispiel der Prenzlauer Berg, dessen Aufwertung mit explodierenden Mieten einherging, und wo jede neue Sanierung die Gentrifizierung dermaßen anfeuerte, dass es sogar zu Straßenschlachten autonomer Gruppen kam.
Aus diesen unguten Entwicklungen im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu lernen, ist die große Herausforderung der Politik. Mit dem Wohnungs- und Städtebauprogramm Wachsende Stadt versucht die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen sowohl den stetig wachsenden Bedarf an Wohnraum als auch die benötigten Arbeitsstätten nebst Infrastruktur zu decken. Um der Vertreibung lange beheimateter Bewohner in den Kiezen durch stetig steigende Miet- und Immobilienpreise nicht weiter Vorschub zu leisten und die Lebensqualität in den Stadtquartieren zu bewahren, braucht es unbedingt eine Entwicklung mit Augenmaß, die die Fehler d ...
