Energielösungen so individuell wie Ihre Gebäude. Um die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, muss die Wärmewende direkt und kurzfristig angegangen werden, macht Wärme doch den Großteil des deutschen Energieverbrauchs aus. Die Wärmewende wird so zum Erfolgsfaktor der Klimaneutralität – und individuelle Wärmelösungen bieten einen gleichzeitig nachhaltigen wie maßgeschneiderten Ansatz zur Energieversorgung von Gebäuden und Quartieren.
Ein komplexes, intransparentes und aus Anwendersicht unattraktives Regelwerk verhindert klimaneutrale Quartiere. So lautet das Ergebnis einer dena-Studie.
Das Gemeinschaftsunternehmen von LeineNetz und Avacon Natur will durch klimafreundliche kalte Nahwärme Quartiere CO2-neutral machen.
Quartierslösungen spielen in der Diskussion um die Energiewende eine wichtige Rolle. Ein Forschungsprojekt hat Softwarewerkzeuge entwickelt, mit denen sich Versorgungsszenarien durchspielen lassen.
Smart City Quartier Future Living Berlin Die Kombination aus 17 Luft/Wasser-Wärmepumpen, 600 PV-Modulen mit 195 kWp Leistung, Stromspeicher mit insgesamt 156 kWh Ladekapazität und einem Energiemanagement-System, das mit intelligenten Algorithmen hinterlegt ist, stellt den gebäudetechnischen Hintergrund für ein zukunftsweisendes Wohnquartier, bei dem hinsichtlich Automatisation so ziemlich alle heute möglichen Register gezogen worden sind. Sieht so das Bauen der Zukunft aus? Claudia Siegele
In Karlsruhe-Durlach haben die Bauarbeiten zur Umsetzung eines innovativen Energieversorgungs-Konzepts für 5 Mehrfamilien-Bestandsgebäude mit 175 Wohnungen begonnen. Im Rahmen des Projekts »Smartes Quartier Karlsruhe-Durlach« wird die derzeitige konventionelle Versorgung durch ein Energiesystem aus verschiedenen Komponenten ersetzt.
Am Runden Tisch diskutieren seit gestern, 16. Juni 2020, Schlüssel-Akteure aus Wohnungs- und Energiewirtschaft, Mieterschutz, Umweltverbänden, Beratung, Wissenschaft und Kommunen über die Chancen integrierter Quartiersansätze für energieeffiziente Gebäudesanierung und nachhaltige Energieversorgung. Der Runde Tisch wird vom Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung (DV) mit fachlicher Begleitung durch das Institut Wohnen und Umwelt (IWU) organisiert und vom Bundesumweltministerium gefördert.
Beim Projekt WINNER (Wohnungswirtschaftlich integrierte netzneutrale Elektromobilität in Quartier und Region) wurde getestet, welche Vorteile die Verbindung von Elektromobilität und Mieterstrom für Wohnungswirtschaft, Mieter und Betriebe im Quartier bringen können. Der Strom, den die PV-Anlage auf...
Was sind die Handlungsfelder zukunftsweisender Quartiersentwicklung? Dies erfahren Sie in ddieser Ausgabe. Wir informieren außerdem über das umfangreiche kommunale Förder-Instrumentarium und berichten, wie die Stadt München das Projektgebiet Neuaubing- Westkreuz / Freiham zu einem nachhaltigen Quartier entwickelt, wobei sehr auf die sozialverträgliche energetische Sanierung von Wohngebäuden und die Steigerung des regenerativen Anteils in der Wärme- und Stromversorgung geachtet wird.
Funktionsgemischtes Stadtquartier in Berlin Weißensee Es sind zwar nur fünf Wohnhäuser mit jeweils vier bis fünf Geschossen, dennoch gilt das Quartier „Wir“ in Berlin Weißensee mit rund 12 000 m2 Nutzfläche als die derzeit größte Holzbausiedlung Deutschlands. Die 113 Wohnungen für rund 250 Menschen erreichen allesamt KfW-40-Standard und setzen auf Holz als zentrales Baumaterial. Die verschiedenen Wohnformen gewährleisten eine soziale Durchmischung und durch weitgehende Barrierefreiheit ein generationenübergreifendes Leben im Quartier. Claudia Siegele
EU-Projekt Smarter Together zur energetischen Sanierung im Quartier Als Labore für die Zukunft entwickeln München und zwei weitere europäische Städte Maßnahmen in den Bereichen Energieeinsparung, erneuerbare Energien und Mobilität, die als Vorbild für andere Städte dienen sollen. Nach drei Jahren der Entwicklung und Umsetzung von Smart-City-Lösungen liegt der Schwerpunkt der zweiten Projektphase darauf, aus den bisherigen Erfahrungen zu lernen, damit später die Lösungen in anderen Gebieten Münchens und europaweit sinnvoll eingesetzt werden können. Corina Prutti
Neue Betätigungsfelder für Energieberater Um Quartiere zukunftsweisend zu entwickeln, gibt es diverse Handlungsfelder und Instrumente, aus denen sich auch für Energieberater neue Betätigungsfelder ergeben können. Auch wenn energetische Quartierskonzepte oft von bundesweit tätigen Beratungsunternehmen erstellt werden, so ist die Verankerung und die flexible Verfügbarkeit lokaler Energieberater ein wichtiger Vorteil, sodass sich viele Kooperationsmöglichkeiten bei der energetischen Stadtsanierung dennoch bieten. Jan Gerbitz, Susanne Gallenz
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hat ihr Zertifizierungssystem für Gebäude im Betrieb überarbeitet. Zudem wurden die Kriterienkataloge für sämtliche Quartiersnutzungen optimiert und in einem Dokument zusammengeführt. Zu beiden Weiterentwicklungen hat die DGNB eine Kommentierungsphase gestartet.
Umfassendes Tool: Der Energiekonzept-Berater für Stadtquartiere Als Hilfsmittel für die frühe Phase bei der Planung energieeffizienter Stadtquartiere hat das Fraunhofer-Institut für Bauphysik den Energiekonzept-Berater entwickelt. Die kostenlose Software unterstützt Stadtplaner, Energie- und Umweltbeauftragte sowie Investoren und Wohnungsbaugesellschaften dabei, frühzeitig die richtigen Entscheidungen für die energieeffiziente und kostensparende Umsetzung eines Vorhabens zu treffen. Typgebäude und vorkonfigurierte Kennwerte, die der Nutzer anpassen kann, ermöglichen den schnellen Vergleich unterschiedlicher energetischer Gebäudeniveaus, technischer Gebäudeausrüstungssysteme und dezentraler oder auch zentraler Energieversorgungslösungen. Heike Erhorn-Kluttig, Simon Wössner, Hans Erhorn, Eike Budde, Linda Lyslow, Konstantinos Koutsomarkos, Johannes Schrade
Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) gibt mit Unterstützung der Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft den Leitfaden "Wärmewende für Quartiere – Bioenergie bringt die Energiewende in ganze Stadtteile " heraus.
Für Energieberater ist das Quartier gleichzeitig Herausforderung und Chance. Vielfältige Informationen und Daten sind aufzunehmen und zu bewerten, ebenso vielfältige Aspekte von der Wohnflächennutzung bis zur Beheizung bieten zahlreiche Synergieansätze, die es zu finden und clever umzusetzen gilt.
Quartierszertifizierung nach DGNB Zukunftsorientierte, nachhaltige Quartiere zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine ressourcenschonende Bauweise und energieeffiziente Betriebsphase mit einer hohen Lebens- und Aufenthaltsqualität verbinden – im gesamten Quartier und mit langfristiger Perspektive. Dieser Anspruch erfordert indes eine vorausschauende, umfassende und transparente Planung. Ein Tool, mithilfe dessen sich die verschiedenen Aspekte der Nachhaltigkeit in Quartiersprojekten systematisch optimieren lassen, ist die Zertifizierung, wie sie die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) seit 2012 anbietet. Felix Jansen
Energiebilanzierung auf Quartiersebene Viele Null- bzw. Pliusenergiehäuser glänzen zwar mit einer ausgeglichenen Jahresbilanz, allerdings lösen deren großflächige PV-Anlagen nicht das Problem einer ausgeprägten Winterlücke bei der regenerativen Deckung. Betrachtet man anstatt einzelner Gebäude hingegen ganze Quartiere, lassen sich Lastschwankungen leichter ausgleichen und damit Lastspitzen besser glätten. Das Passivhaus Institut hat für derartige Analysen ein Rechenprogramm entwickelt. Jürgen Schnieders
Sanierungsstrategie für städtische Gebäude in Frankfurt a. M. Bereits 2007 hat die Stadtverordnetenversammlung der Mainmetropole beschlossen, städtische Bauvorhaben in Passivhaus-Standard auszuführen. In zu begründenden Ausnahmefällen gilt als Mindeststandard eine um 30 % bessere Energieeffizienz, als die aktuelle EnEV verlangt. Auch für den Gebäudebestand verfolgt die Stadt eine ambitionierte Zielsetzung im Sinne des Klimaschutzes, indem bei Sanierungen Passivhaus-Komponenten verwendet werden. Energiecontrolling und die Betriebsoptimierung sind weitere tragende Säulen einer vorbildlichen Klimaschutzstrategie. Mathias Linder
Bedarfsorientierte Anpassung der Wohnflächen Die Wohnsituation eines Menschen verändert sich im Laufe seines Lebens ständig – auf die Singlewohnung in der Ausbildungszeit oder während des Studiums folgt der Umzug in ein Haus oder eine familientaugliche Wohnung. Irgendwann sind die Kinder ausgezogen und der Partner vielleicht verstorben, man lebt allein oder zu zweit in viel zu großen und nicht altersgerechten Häusern oder Wohnungen. Zwei Forschungsprojekte zeigen Lösungswege auf, wie sich Hemmnisse abbauen lassen, um die Pro-Kopf-Wohnfläche zu reduzieren und die Wohnsituation altersgerecht anzupassen. Dr. Lars-Arvid Brischke
In unserem Schwerpunkt im GEB 10-2017 geht der Blick weit über die Wohnungs- und Grundstücksgrenzen hinaus:
Wer sich mit Quartieren befasst, begegnet den Bedürfnissen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen, die sich zudem im Lauf der Jahre verändern. Damit Menschen so lange und so gut wie möglich im vertrauten Lebensumfeld alt werden können, ist ein Umdenken bei der Stadtentwicklung und Stadtplanung sowie...
Passivhaus-Stadtteil Heidelberg Bahnstadt Schon seit nun fast zehn Jahren tüftelt und entwickelt die Stadt Heidelberg ohne Skandale, politisches Gezanke und Bürgerprostete in unmittelbarer Zentrumslage mit der Bahnstadt ein neues Stadtviertel, das sich anschickt, bis spätestens 2022 zur weltweit größten Passivhaus-Siedlung zu werden. Ein eigens dafür gebautes Holz-Heizkraftwerk versorgt das Quartier mit regenerativ erzeugter Fernwärme. Dass hier nicht mit "heißer Luft gestrickt", sondern effizient beheizt wird, belegt ein erstes Monitoring des Passivhaus Instituts. Claudia Siegele
Erfahrungen von Sanierungsmanagern bei Pilotprojekten Die energetische Stadtsanierung hat seit dem Start des KfW-Förderprogramms 432 vor nunmehr sechs Jahren Fahrt aufgenommen. Die verschiedenen Akteure vor Ort und vor allem die Sanierungsmanager haben aus den Pilot- und Folgeprojekten wichtige Lehren gezogen und Erfahrungen gemacht, die für künftige Aufgaben eine wichtige Basis sind. Claudia Siegele
Förderung der energetischen Stadtsanierung Seit einigen Jahren schon sind die Kommunen bestrebt, mit finanzieller Unterstützung des Bundes und der KfW ihre zu sanierenden Quartiere in Stadt und auf dem Land durch entsprechende Konzepte energetisch effizienter und damit zukunftsfähig zu machen. Erste Erfolge dieser strategischen Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren sind bereits absehbar und legitimieren weitere Initiativen und eine Verstetigung der Förderung. Claudia Siegele