Springe zum Hauptinhalt Springe zum Hauptmenü Springe zur SiteSearch
Fineo 

Dünnes Vakuum im Glas

Amsterdam zählt fast 9.800 nationale und städtische Denkmäler. Das Stadtzentrum mit dem weltberühmten Grachtengürtel und den typischen Giebelhäusern steht seit 1999 als Ganzes unter Denkmalschutz und ist seit 2010 UNESCO-Weltkulturerbe. Eines dieser Häuser ist das Backsteinhaus an der Leidsegracht 14. Mit seinem Halsgiebel und Mittelrisalit reiht es sich wunderschön in das Häuserensemble im Stil des holländischen Klassizismus ein. Der erste Besitzer des im Jahr 1663 erbauten Giebelhauses war der Marseiller Marmorhändler Isaac Foucquier. 2021 eröffnete Niels Zandbergen darin sein Luxus-Boutiquehotel „The Noblemen“.

Um in dem bereits bestehenden Hotel einen hohen Komfort zu schaffen, mussten er und sein Team einige Änderungen vornehmen. Klimaanlagen wollten sie jedoch nicht einbauen. Sie hätten die natürliche Atmosphäre in den Zimmern gestört. Stattdessen entschieden sie sich für eine Fußbodenkühlung. Die jedoch erfordert eine gute Wärmedämmung, da sie sonst nicht effizient arbeiten kann und insbesondere an heißen Tagen viel Energie benötigt. Deshalb entschied man sich zum Einbau von Isolierglas der Firma Fineo. Bei 6,5 mm Dicke liefert es mit 0,7 W/m²K den gleichen Dämmwert wie eine 32 mm dicke Dreifachverglasung. Zudem schützt es wirksam vor Lärm. Fineo gibt die Schallminderung mit 30 dB an.

Aus dem Denkmalstatus ergeben sich in der Regel europaweit die gleichen Herausforderungen für die Fensterrestaurierung Den Denkmalbehörden geht es vor allem um den Erhalt der originalen Bausubstanz. Sollte es nicht möglich sein, die Bestandsverglasung zu bewahren, muss mindestens der Originaleindruck der Fassaden rekonstruiert werden. Allerdings sind sich auch die strengsten Denkmalschützer der Tatsache bewusst, dass eine sinnvolle und wirtschaftliche Gebäudenutzung mit einer energetischen Sanierung einhergehen muss. Für die Bestandsfenster heißt der Kompromiss in der Praxis meist: reparieren und energetisch ertüchtigen statt rekonstruieren.

Handelt es sich bei der Verglasung nicht um ein historisch besonders bedeutendes, mundgeblasenes Zylinderglas oder frühes Ziehglas, wird daher in den meisten Fällen eine neue Isolierverglasung eingesetzt. Jedoch muss sie ohne Ein­griffe in die Fensterkonstruktion in die bestehenden Fenster­rahmen eingepasst werden, sofern auch diese unter Schutz ­stehen.

Beim Amsterdamer Luxushotel stellten sich allerdings die vielen schiefen Fenster im Gebäude als echte Herausforderung dar. Die Verglasung musste deshalb genau ausgemessen und in der ­Fabrik nach Maß gefertigt werden – mit beeindruckendem Ergebnis: Wegen seiner geringen Dicke konnten das Bauunternehmen das Fineo-Glas unmittelbar in den Falz einsetzen, ohne fräsen zu müssen, und sparte sich damit viele Arbeits­stunden. Vergleichsweise wenig Aufwand für eine lange Einsatzzeit: Da das Vakuum dauerhaft dicht zwischen zwei Scheiben versiegelt ist, behält das Isolierglas seine Wärmedämmleistung über die gesamte Nutzungsdauer von mindestens 60 ­Jahren. jb