Ein Ziegelbau aus der Gründerzeit (Baujahr 1901), der zu einem Krankenhausensemble im Berliner Bezirk Teltow gehört, sollte nach Umbau und Sanierung als Verwaltungsgebäude mit Büroräumen genutzt werden. Oberstes Ziel war die Senkung der Energiekosten nach den Statuten der EnEV 2009 und der Erhalt der bestandsgeschützten Fassade. Dieser Spagat war nur mit einer Innendämmung möglich. Um zugleich die Fassade schlagregendicht zu bekommen, war eine adaptive, hydrophobierende Imprägnierung erforderlich. Hierfür suchten die Planer die Zusammenarbeit mit der Firma Remmers.
Die Zielmarke war sehr hoch gesteckt, denn sie erforderte die Reduktion des bestehenden Endenergiebedarfs um rund 75 %! Der geplante Maßnahmenkatalog umfasste zunächst folgende Positionen:
- Erneuerung der Fußboden- und Deckenaufbauten,
- Erneuerung der Eingangstüren,
- Aufdopplung der Fenster zu Kastenfenstern mit Uw-Werten von 0,75 – 0,78 W/(m²K) und
- Einbau einer 16 cm dicken Innendämmung.
Den Planern war klar, dass sich durch den Einbau der Innendämmung die Wärme- und Feuchtebedingungen innerhalb der bestehenden Wandkonstruktion erheblich verändern würden. Die Innendämmung bewirkt im Winter einen deutlichen Temperaturabfall innerhalb der raumseitigen Wandschichten, was die Dampfdiffusion in die Konstruktion hinein begünstigt. Zudem sind die Außenwände mit einer Innendämmung im Winter deutlich kälter. Das verändert das Austrocknungsverhalten der Wand nach außen und verringert auch das Trocknungspotenzial nach innen. Dadurch kann es in der Wandkonstruktion nach der Montage einer Innendämmung zu Feuchteansammlungen kommen.
Um die gegenläufigen Forderungen des Denkmalschutzes und der Wirtschaftlichkeit „unter einen Hut zu bringen“ und vor allem die befürchteten Feuchteschäden zu vermeiden, musste eine bauphysikalisch funktionierende Lösung gefunden werden. Dafür waren hygrothermische Detailanalysen unerlässlich. Die Untersuchungen zeigten, dass die Außenwand aus extrem saugfähigen Ziegeln bzw. Klinker mit verhältnismäßig geringer Wärmeleitfähigkeit bestand. Die durch Schlagregen eingetragene Feuchte wäre nach Einbau der Innendämmung nicht mehr in ausreichendem Maße ausgetrocknet – selbst dann nicht, wenn ein diffusionsoffenes, kapillaraktives Dämmsystem eingebaut worden wäre! Die Feuchte würde innerhalb der Konstruktion über mehrere Jahre hinweg ansteigen und sich auf einem kritisch hohen Niveau einpegeln. Eine Schädigung der Holzbalken und der Fensteranschlüsse wäre sehr wahrscheinlich!
Die Firma Remmers löste das Problem mit der adaptiven hydrophoben Imprägnierung Funcosil FC pro, um die Fassade schlagregendicht zu machen. Dass mit diesem Fassadenschutz das Trocknungsverhalten der mehr als hundert Jahre alten Mauerwerkskonstruktion nahezu unverändert erhalten bleibt, war als weiterer Pluspunkt zu verzeichnen. Während die hydrophobe Fassadenimprägnierung die kapillare Wasseraufnahme unterbindet, wird der Dampfdiffusionswiderstand durch die adaptive Imprägnierung nicht verändert.
Remmers
49624 Löningen
Tel. (0 54 32) 8 30, http://www.remmers.de