Der Einzelhandel ist als Arbeitgeber mit rund drei Millionen Beschäftigten und drittstärkste Wirtschaftskraft eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft. Die Branche verändert sich seit einigen Jahren rasant – maßgeblich angetrieben von der Digitalisierung und der Energiewende. Inmitten dieses Wandels stehen nicht nur Handelsunternehmen, sondern auch Industrie, Politik und Gesellschaft vor der Herausforderung, einen fairen und ökologisch vernünftigen Transformationspfad einzuschlagen, um den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase zu reduzieren oder zu kompensieren.
Einzelhandel auf großem Carbon Footprint
Mit seinen rund 528 000 Verkaufsstellen in Deutschland und einem jährlichen Ausstoß von 20 Mio. CO2-Äquivalenten zählt der Einzelhandel zweifellos zu einer CO2-intensiven Branche. Pro Jahr summiert sich der Energieverbrauch der großen Ketten und kleinen Händler auf rund 47 Terrawattstunden (TWh) – davon entfallen 35 TWh auf den Stromverbrauch und 12 TWh auf den Wärmebedarf. Das schlägt sich auch in den Energiekosten nieder: Im Einzelhandel nehmen sie bereits ein Drittel des Betriebsüberschusses in Beschlag. Zur Erinnerung: Mit dem Pariser Klimaabkommen liegt seit 2015 ein internationales Vertragswerk vor, in dem sich die 195 Unterzeichnerstaaten verpflichtet haben, die Erderwärmung im Vergleich zu 1990 und bis 2050 deutlich unter 2 °C zu begrenzen. In einer Erklärung haben die führenden deutschen Einzelhändler zugesichert, die Ziele des Klimaabkommens zu unterstützen. In Deutschland gibt der Klimaschutzplan 2050 hierzu vor, die Treibhausgasemissionen bis 2050 ...
