Der Landkreis Augsburg hat sich 2012 dazu entschlossen, im südwestlich von Augsburg gelegenen Diedorf ein neues Gymnasium für 1000 Schüler zu errichten. Das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte Pilotprojekt ging mit dem Schuljahresbeginn im Herbst 2015 in Betrieb. Die Plusenergieschule besteht aus einem 4-Häuser-Cluster mit zwei Schulhäusern (Abb. 1), einer Aula einschließlich Verwaltung sowie einer Sporthalle und umfasst eine Bruttogrundrissfläche von etwa 16 000 m².
Schon früh wurde der Beschluss gefasst, die Schule als Holzbau zu konzipieren, wodurch sich im Rohbau bis zu 50 % Primärenergie gegenüber einer massiven Bauweise einsparen ließ. Die schwach geneigten Satteldächer sind nach Süden orientiert, um den PV-Ertrag zu maximieren. Die sehr gut gedämmte Gebäudehülle (UAW = 0,16 W/m²K, UW=0,8 W/m²K) besteht aus vorgefertigten Bauteilen und musste zusammen mit der Tragkonstruktion auf der Baustelle „nur noch zusammengesteckt“ werden. Im Betrieb wurde mit dem Blower-Door-Test ein vorbildlicher n50-Wert von 0,21 h-1 gemessen.
Pädagogisch wurde mithilfe von offenen Lernlandschaften eine Alternative zur konventionellen Gangschule geschaffen, die sich durch eine variable Raumnutzung mit adaptiver Möblierung, guter Akustik und Transparenz auszeichnet. Dies erfordert neben einer veränderten integralen Planungsmethodik auch neue bau- und anlagentechnische Lösungen, die im Vorfeld zu konzeptionieren waren.
Wärme- und Kälteversorgung
Im Winterbetrieb wird die von zwei Pelletkesseln mit je 100 kW erzeugte Wärme ...
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