Prinzip Sonnenhaus

Das fest ins Auge gefasste Ziel der Bauherrenfamilie Zdrahal, für ihr neues Zuhause eine möglichst autarke Wärmeversorgung zu konzipieren und dabei zugleich eine familiengerechte Nutzung zu ermöglichen, schien nicht ohne Probleme umsetzbar. Gleich zwei Architekten sahen sich im Verlauf des Bauprozesses außerstande, die klar formulierte Vorstellung des Bauherrn in die Tat umzusetzen, was im Nachhinein umso unverständlicher erscheint, als dass Sascha Zdrahal aufgrund seiner eigenen beruflichen Ausbildung als diplomierter Energietechniker durchaus in Energiefragen bewandert ist und somit keine utopischen Forderungen an die Planer stellte. Zudem stand mit dem Sonnenhaus-Institut in Straubing ein erfahrenes Kompetenzteam aus Fachplanern und Firmen bereit, das die Architekten jederzeit in Anspruch hätten nehmen können. Es war schließlich kein Geheimnis, dass die Familie Zdrahal bei einem Seminar des Instituts von der Idee infiziert worden war, ein Wohnhaus zu bauen, das überwiegend mit Solarenergie beheizt wird und nur an kalten Wintertagen zusätzliche Wärme aus einem Holzofen benötigt. Auf den ersten Blick ein einfaches Prinzip, das aber nur funktioniert, wenn Planer und Ausführende alle damit zusammenhängenden Spielregeln beherrschen. Das schien jedoch schwieriger, als zunächst gedacht. Das Sonnenhaus-Prinzip Wichtigste Regel eines Sonnenhauses: Je weniger Heizenergie das Gebäude überhaupt benötigt und je effektiver die Wintersonne genutzt wird, umso weniger muss zugeheizt werden. Nun, die Randbedingungen ließen diesbezüglich keine größeren Probleme erwarten: Das erworbene Baugrundstück war optimal ...