Das energetische Konzept für den Hansapark Nürnberg sieht vor, dass die Energie für Wärme und Kühlung vor Ort erzeugt, die Bedarfe miteinander kombiniert und durch ein innovatives Steuerungssystem geregelt werden. Herzstück ist ein unterirdischer Eisspeicher zum Heizen und Kühlen: Sonnen- und Umgebungswärme werden in den mit Wasser gefüllten Speicher geleitet. Eine Wärmepumpe entzieht die gespeicherte Wärme, die wiederum der Beheizung der angrenzenden Gebäudekomplexe dient. Durch den Wärmeentzug sinkt die Temperatur im Speicher zugleich auf den Gefrierpunkt. Die anschließend beim Gefrieren des Wassers freiwerdende Kristallisationsenergie in Form von Wärme wird ebenfalls genutzt. Pro Kilogramm Wasser sind das über 90 Wattstunden. Der Eisspeicher mit seinen 300 Kubikmetern Wasservolumen kann durch den einmaligen Gefriervorgang des Wassers die gleiche Energiemenge liefern, die bei der Verbrennung von 2.900 Litern Heizöl entsteht. Das im Wärmepumpen-Heizbetrieb erzeugte Eis im Speicher lässt sich im Sommer zur Klimatisierung der Gebäude verwenden – ohne zusätzlichen Energieaufwand.
Eisspeicher spart Kohlendioxid
Den Bau des Eisspeichers sowie die nachhaltige Energieversorgung verantwortet der Energieversorger GETEC. „Die Zukunft im Gebäudesektor gehört innovativen Quartierslösungen. Dazu gehört es auch, die nachhaltigsten Wärme- und Energieversorgungssysteme perfekt auf die Anforderungen unserer Kunden abgestimmt zu implementieren“, erklärt Geschäftsführer Michael Lowak, warum sich das Unternehmen für den Bau eines Eisspeichers entschieden hat. Die Technologie ist noch recht jung. Sie wird seit zehn Jahren eingesetzt. Bislang überwiegend in der Wohnungswirtschaft genutzt, bietet sie auch in der gewerblichen Nutzung ein enormes CO2-Einsparpotenzial. Über ein Anlageneffizienzmonitoring erfasst GETEC die Leistungsdaten im realen Betrieb. So bekommt das Unternehmen ein konkretes Bild über die tatsächlichen Einsparungen gegenüber anderen Systemen. „Bei einem Wohnprojekt mit ca. 100 Wohnungen können beispielsweise mehr als 70 Prozent des früher angefallenen Kohlendioxids eingespart werden“, sagt Lowak. Quelle: te group, GETEC / jb
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