75 % der Wohngebäude in Deutschland sind geeignet für den Einbau einer Wärmepumpe. Mit der interaktiven Webkarte „Wärmepumpen-Ampel“ können Eigentümer von Wohngebäuden prüfen, welche Möglichkeiten für ihr Gebäude bestehen.
Zum Jahreswechsel 2021/22 waren ca. 1 Mio. Heizungs-Wärmepumpen in Deutschland in Betrieb, also in etwa 5 % der 19 Mio. Wohngebäude. Die Bundesregierung plant bis 2030 mit 6 Mio. Wärmepumpen. Ähnliche Zielzahlen werden immer wieder in Studien genannt, um andere Ziele zu erreichen. Doch wie hoch ist das technische Potenzial für elektrische Wärmepumpen in deutschen Wohngebäuden?
Die FfE München liefert nun konkrete Zahlen: 75 % der deutschen Wohngebäude können mit einer elektrischen Wärmepumpe beheizt werden. Dies ist eine der Kernaussagen des von der Stiftung Energieforschung Baden-Württemberg (SEF-BW) geförderten und von den Lechwerken (LEW), den Stadtwerken München (SWM) und Viessmann unterstützten Projekts.
Für die folgenden Technologien wurden rund 17 Mio. der insgesamt 19 Mio. Wohngebäude in Deutschland mithilfe von Algorithmen analysiert und Potenziale berechnet:
● Luft-Wärmepumpe: 65 %
● Erdsonden-Wärmepumpe: 47 %
● Erdkollektor-Wärmepumpe: 24 %
● Solar-Eisspeicher-Wärmepumpe: 37 %
Da sich die Potenziale der Technologien überschneiden, ergibt sich ein Gesamtpotenzial von 75 % der Gebäude, die durch mindestens eine der Technologien beheizt werden können. Eine derartige Einsatzgrenze für dezentrale Wärmepumpen in Deutschland existierte bis dato nicht. Diese Zahlen leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von Zukunftsszenarien, denn bisher wird oft behauptet, dass große Teile des Wohngebäudebestands nicht für Wärmepumpen geeignet sind.
Die Einsatzmöglichkeiten von Wärmepumpen hängen stark von lokalen Bedingungen ab. Außerdem erscheint die Thematik sehr komplex und überfordert viele Gebäudeeigentümer. Um diesen eine Orientierungshilfe zu bieten, entwickelte die FfE im Rahmen des Projekts das Webtool „Wärmepumpen-Ampel“, welches deutschlandweit die Eignung der untersuchten Wärmepumpen-Technologien zur Versorgung eines Gebäudes in einer interaktiven Karte mit Postleitzahl-Suche ausweist. Gebäudeeigentümer erhalten unter www.waermepumpen-ampel.de eine Einschätzung, welche Wärmepumpentechnologie für ihr Gebäude voraussichtlich geeignet ist.
Methodik und Ergebnisse entstanden im Rahmen des Promotionsvorhabens von Simon Greif, die Dissertation wird demnächst veröffentlicht. Weitere Informationen zum Projekt. ■
Quelle: FfE / jv