In Soest können HausbesitzerInnen nun über ein 2000-Dächer-Programm eine Förderung für Solaranlagen und stationäre Energiespeicher in Höhe von 500 Euro beantragen. Außerdem will die Stadt damit beginnen, Brachflächen vorrangig am Rand von Autobahnen und Schienenwegen zur Produktion von Solarstrom zu nutzen. Im Mai hat der Stadtentwicklungsausschuss bereits grünes Licht für geplante Solarfelder der Soester Stadtwerke in den ländlich geprägten Stadtteilen Ampen und Hattrop gegeben. Zusätzlich will die Stadt sechs neue Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 30 Megawatt errichten. Flankieren will sie die Maßnahmen mit einem geringeren Energieverbrauch. Dafür sollen bis 2030 mindestens 40 Prozent der Wohngebäude teilsaniert und nachhaltig über Wärmepumpen beheizt werden. Beim Klimaschutz helfen soll außerdem die Umstellung der städtischen Fahrzeuge auf nachhaltige Antriebe.
Klimaschutzsiedlung und Mustersiedlung: Soest baut klimagerecht
Nicht nur der Bestand soll energetisch saniert werden, Soest will zudem energieeffizient bauen: Bis 2024 soll die Klimaschutzsiedlung Merkurhöfe auf dem Gelände einer alten Glühlampenfabrik fertiggestellt sein. Sie wird auf 9.000 Quadratmetern mit 118 Wohneinheiten sowie gewerblichen Flächen entstehen. Der Einsatz Blockheizkraftwerken, PV-Dachanlagen und Wärmepumpen in Kombination mit dem Drei-Liter-Dämmstandard soll dort umweltverträgliches Wohnen und Arbeiten ermöglichen. Im Norden der Stadt entsteht zeitgleich eine Mustersiedlung, deren Heizungsversorgung ein kaltes Nahwärmenetz klimafreundlich sicherstellt. In Kombination mit hohen Dämmstandards sowie der Nutzung von Photovoltaik leistet das Wohngebiet Neuer Soester Norden seinen Beitrag, damit die Stadt ihr Ziel der Klimaneutralität bis 2030 erreicht. Im vergangenen Jahr hatte Soest mit Sofortmaßnahmen begonnen. Sie hatte E-Fahrrädern für Teile der Stadtverwaltung und ein ermäßigtes Monatsticket für den städtischen Personennahverkehr eingeführt.
Bürgerinnen und Bürger können die Bemühungen der Stadt unterstützen
Auf der Internetplattform „Klimanotstand Soest“ können sie sich beispielsweise über den Stand der Energie- und Wärmewende in der Stadt informieren. Gleichzeitig dient die Plattform als digitaler Treffpunkt verschiedener Gruppen. Organisationen wie der Klimatreff Soest – ein überparteiliches Netzwerk von im Klimaschutz engagierten Menschen –, die Fridays for Future-Bewegung oder die Ortsgruppe Soest des Verkehrsclubs Deutschland, der sich für die Mobilitätswende einsetzt, können sich auf der Plattform vernetzen. Mit dem Klimanetz Soest hat die Stadt zudem eine Organisation geschaffen, die unterschiedliche Gruppen oder einzelne Engagierte unter dem Motto „Gemeinsam für den Klimaschutz“ zusammenbringt. Quelle AEE / jb
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