„Mit der Plattform unterstützen wir interessierte Kommunen beim Neubau und der Erweiterung bestehender Fernwärmenetze sowie deren Umstellung auf erneuerbare Energien“, erläutert Harald Rapp, Bereichsleiter Stadtentwicklung beim AGFW und Leiter der Plattform Grüne Fernwärme. Vor einigen Wochen startete bereits das sächsische Netzwerk in Stollberg/Erzgebirge. „Nach der Auftaktveranstaltung haben mehrere Gemeinden beschlossen, künftig auf Fernwärme zu setzen. Erste Beratungen haben bereits stattgefunden. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Zu den Partnern gehöre nicht nur Energieversorger, sondern auch Unternehmen, die rechtliche Beratung rund um Wärmenetze anbieten und Kommunen, die die Versorgung rekommunalisieren wollen.
Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim besitzen viele Jahrzehnte Erfahrung im Einsatz von Fernwärme. Wie sich die Netze entwickelt haben und welche Vorteile, aber auch Herausforderungen der Einsatz von erneuerbaren Energien bedeuten, darüber berichteten Stadtwerke-Geschäftsführer Johannes Rager sowie Steffen Weeber aus dem Referat Stadtentwicklung, Klima und Internationales der Stadt Ludwigsburg. Im Rahmen des kommunalen Klimaschutz-Modellprojekts „Solarheatgrid“ entstand von 2017 bis 2020 in Ludwigsburg Deutschlands bislang größte Freiflächen-Solarthermieanlage, die mit 1.088 Kollektoren in das Ludwigsburger Fernwärmenetz eingebunden ist.
Stadtwerke-Geschäftsführer Johannes Rager: „Die Solarthermie-Anlage läuft seit mehr als einem Jahr erfolgreich und ist wichtiger Baustein zur Umsetzung der Wärmewende. Für das Klimaschutzmodell-Projekt SolarHeatGrid wurden drei bestehende Inselnetze in das SWLB-Verbundnetz integriert. Hier greift zudem unsere Wärmestrategie, in der wir alle dezentralen Erzeugungsanlagen zu einem virtuellen Kraftwerk zusammenschließen. Insbesondere das Holzheizkraftwerk wird noch effizienter eingesetzt, denn Solarthermie und HHKW ergänzen sich ideal. Beide Komponenten sind Teil unseres Fernwärme-Ausbaukonzeptes, worauf die kommunale Wärmeplanung optimal aufbauen kann. Unser gemeinsames Ziel: Wir wollen neben Gebieten, die für die Fernwärme geeignet sind, auch effiziente Versorgungsoptionen für andere Gebiete entwickeln.“
Als Netzwerkpatin steht den Kommunen in Baden-Württemberg Stephanie Frick vom Ingenieurbüro RBS wave zur Verfügung. „Auf dem Weg zu einem ersten Wärmenetz stellen sich in einer Kommune oft viele Fragen. Wir bieten bei diesen wichtigen ersten Schritten Orientierung und begleiten die Verantwortlichen dabei, Projekte zu planen und beispielsweise Beschlussfassungen für das Gemeindeparlament vorzubereiten.“ Die Plattform Grüne Fernwärme diene außerdem der Vernetzung, so Frick. „Bei Interesse können wir den Kontakt zu Fachplanern und energiewirtschaftlichen Dienstleistern herstellen.“ Quelle: AGFW / pgl
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