4.000 Haushalte hat die KfW zur Energiewende befragen lassen. 90 Prozent von ihnen eine nachhaltige Energieversorgung zuhause für wichtig oder sehr wichtig, drei von vier Haushalten geben ihre Handlungsbereitschaft auf einer Skala von null bis zehn mit acht oder höher an. Doch erst 23 Prozent jeder vierte Haushalt nutzt erneuerbare Energien oder Effizienztechnologien zum Heizen, für die Stromerzeugung oder für die Mobilität. Immerhin etwas mehr als im vergangenen Jahr (21 Prozent). Warum die KfW deutsche Privathaushalte befragt, erläutert Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der Bankengruppe: „Für das Gelingen der Energiewende ist der Beitrag der Privathaushalte unerlässlich.“ Insbesondere im Verkehrs- aber auch im Gebäudesektor müssten die Einsparungen noch einmal deutlich ansteigen, um die Klimaziele bis 2030 erreichen zu können. „Die Potenziale schlummern zu einem erheblichen Teil in den Privathaushalten", sagt Köhler-Geib.
Alle wollen Energiewende – egal, wie einkommensstark oder gebildet sie sind – doch …
Laut dem KfW-Energiewendebarometer 2020 stimmen Privathaushalte in allen Regionen Deutschlands sowie quer durch unterschiedliche Einkommens- und Bildungsgruppen gleichermaßen einer häuslichen Energiewende zu. Gleichzeitig führt die hohe Zustimmung nicht automatisch dazu, dass die Haushalte ausreichend in Energiewendetechnologien investieren. Nur jeder fünfte sieht große Einsparpotenziale bei sich zuhause. Dementsprechend planen lediglich vier Prozent entsprechende Investitionen.
…viele halten Energiewendetechnologien für zu teuer
Die Befragung zeigt, dassviele Haushalte hohe Kosten als Haupthindernis für eine Investition in Energiewendetechnologien sehen. Auch einen hohen Sanierungsaufwand und lange Amortisationszeiten halten sie für hinderlich. Diejenigen dagegen, die investiert haben, schätzen an erster Stelle die finanziellen Vorteile ihrer Investitionen, beispielsweise weil sie Kosten sparen oder der Wert ihrer Immobilie steigt. „Die Anreiz- beziehungsweise Kostenproblematik dürfte sich durch die Corona-Krise spürbar verschärft haben“, erklärt die Chefvolkswirtin. Langfristige Investitionen würden in unsicheren Zeiten kritischer geprüft oder erst gar nicht umgesetzt. Umso wichtiger sei es, dass die Förderung der Privathaushalte weiterhin Anreize setze, auch in Krisenzeiten die Energiewende voranzutreiben. "Gleichzeitig müssen die regulatorischen Rahmenbedingungen so greifen, dass klimafreundliche Investitionen gestärkt und klimaschädliche Investitionen weniger attraktiv werden“, fordert Köhler-Geib. Einen steigenden CO2-Preis bei gleichzeitiger Entlastung klimafreundlicher Technologien und Verhaltensweisen sieht sie als sinnvollen Schritt. Quelle: KfW / jb
Den KfW-Energiewendebarometer 2020 können Sie hier herunterladen.
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