Um das Infektionsrisiko mit Coronaviren zu senken, gilt es Aerosolpartikel in raumlufttechnischen Anlagen effektiv abscheiden zu können. Häufig gilt dabei der Einsatz von HEPA-Filtern, wie sie beispielsweise im OP-Bereich zum Einsatz kommen, als einzige Lösung. Doch auch Feinfilter können erheblich dazu, die Partikelkonzentration in der für virenbeladene Aerosolpartikel kritischen Größenklasse von 0,3 bis 0,5 Mikrometer zu verringern. Das haben Messungen des Hermann-Rietschel-Instituts (HRI), der Technischen Universität Berlin sowie des Umwelt-Campus Birkenfeld an der Hochschule Trier ergeben. Dabei haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedene Feinfilterkombinationen in einem Lüftungsgerät untersucht.
Bund fördert Filter-Upgrade
„Feinfilter können in den allermeisten Klima- und Lüftungsanlagen eingesetzt werden“, erklärt Christoph Kaup, Honorarprofessor am Umwelt-Campus Birkenfeld und Vorstandsvorsitzender des Fachverbands Gebäude-Klima (FGK). Mit einem Filter-Upgrade, wie in der Richtlinie zur „Bundesförderung Corona-gerechte Um- und Aufrüstung von raumlufttechnischen Anlagen in öffentlichen Gebäuden und Versammlungsstätten“ beschrieben, lasse sich ein effektiver Beitrag zur Minderung des Infektionsrisikos erreichen. Die Förderung könne unter anderem für den Filterumbau oder Filterwechsel beantragt werden.
Messungen ergaben Abscheidegrade von bis zu 95 Prozent
Um die Virenlast in Innenräumen zu verringern, ist effektives Lüften die erste Wahl. Bringt eine Lüftungsanlage nicht ausschließlich Außenluft in den Raum, bietet das Filtern des Umluftanteils eine weitere Möglichkeit, die Raumlufthygiene zu verbessern. Die Viren selbst sind zwar sehr klein, sie werden aber auf Partikeln transportiert und können mit diesen gemeinsam aus der Luft gefiltert werden. Bei den erwähnten Messungen schieden alle untersuchten Filter mindestens 50 Prozent der Partikel im Größenbereich von 0,3 bis 0,5 Mikrometer ab. Mit zwei hintereinander angeordneten Filtern stieg die Reduktion auf mindestens 75 Prozent, einige Kombinationen haben über 95 Prozent erreicht. Bei den Messungen am HRI sind laut FGK zwar nur Partikel ab 0,3 Mikrometer untersucht worden, für Aerosole im Bereich von 0,1 bis 0,25 Mikrometer habe das Institut für Luft- und Kältetechnik in Dresden jedoch Abscheidegrade in einer ähnlichen Größenordnung ermittelt. Quelle: FGK / jb
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