Der Gebäudesektor wird den Einsparzielen für das Jahr 2020 gegenüber dem Basisjahr 2008 nicht gerecht werden. Dies geht aus dem Achten Monitoring-Bericht „Die Energie der Zukunft“ der Bundesregierung hervor.
Die Unterrichtung des Bundestags durch die Bundesregierung (Drucksache 19/26640) fasst für den Gebäudesektor zusammen:
● Der nicht erneuerbare Primärenergieverbrauch (Primärenergiebedarf) im Gebäudesektor ist im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr um 5 % gesunken und im Jahr 2019 gegenüber dem Vorjahr um 3,3 % gestiegen. Gegenüber dem Basisjahr 2008 ergibt sich jedoch eine Minderung um 23,6 %.
● Der Endenergieverbrauch im Gebäudesektor ist im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 % gesunken und im Jahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 % gestiegen. Gegenüber dem Basisjahr 2008 ist der Verbrauch jedoch um 10,9 % gesunken.
● In den Jahren 2018 und 2019 betrug der Anteil erneuerbarer Energien am Wärmeverbrauch 14,3 % bzw. 14,5 %. Damit ist das 2020-Ziel von 14 % bereits vorzeitig übererfüllt.
● Die Dekarbonisierung der Versorgung von Gebäuden, Industrie und des GHD-Sektors mit Wärme (Wärmewende) ist für das Erreichen der Energie- und Klimaziele unabdingbar.
In Abschnitt 6.1 Gebäuderelevanter Energieverbrauch heißt es: „Um die Zielvorgabe einer Reduktion von 20 % bis 2020 gegenüber dem Niveau von 2008 einzuhalten, müsste der Wärmebedarf gegenüber dem Niveau von 2019 noch um 9,1 Prozentpunkte zurückgehen. Es ist unwahrscheinlich, dass ein solcher Rückgang bis 2020 erreicht wird.“
Neue Impulse für den Gebäudesektor erhofft sich die Bundesregierung nun von der Langfristigen Renovierungsstrategie (Long-Term Renovation Strategy, LTRS), die einen Fahrplan mit Indikatoren und Zwischenzielen zum Erreichen der Energie- und Klimaziele beinhaltet. Der Wärmewende komme ebenfalls entscheidende Bedeutung zu. GLR