Die Politik legt mit Strom einen falschen Fokus bei der Energiewende – so lautet die Kritik, die Energieberater aus ganz Deutschland im Rahmen ihrer jährlichen Verbandstagung geübt haben. „Alle reden vom Strompreis, von Photovoltaik-Förderung und von Energiesparlampen. Den mit Abstand größten Teil ihrer Energie verbrauchen deutsche Haushalte aber im Heizungskeller“, sagt Dr. Wolfgang Schwarz, Hauptgeschäftsführer des SHK Fachverbands Bayern. Einer Studie des Verbands zufolge verbrauchen bayerische Haushalte im Schnitt 47 % ihrer Energie für die Heizung, nur 10,3 % für Strom. Ansetzen müsse man bei den über 18 Millionen Heizsystemen, von denen nur ein Viertel dem Stand der Technik entspreche, sagt Franz Sedlmeier, Geschäftsführer des Europäischen Verbands für Energie- und Umweltschutzberater (EVEU e. V.). Um dieses Energieeinsparungspotenzial zu nutzen, seien in erster Linie ein Umbau und eine Verstetigung der Förderprogramme notwendig. „Wir Energieberater kämpfen seit Jahren für eine technologieneutrale Förderung. Wichtig ist am Ende doch nur, dass Energie eingespart wird“, so der EVEU-Vorsitzende Thomas Lohr. Der Verband fordert daher die Einführung eines Energieträger-unabhängigen Förderprogramms.