Die DIN V 18599 soll die neue Berechnungsgrundlage für die energetische Bewertung von Nichtwohngebäuden werden. Im vergangenen Herbst hat die Dena einen Feldversuch durchgeführt, um die Praxistauglichkeit dieser Berechnung zu testen (wir berichteten in Ausgabe 02/2006). Mit der Excel-Berechnungshilfe des Fraunhofer Instituts für Bauphysik wurde den Teilnehmern ermöglicht, die komplexe Norm auf Testgebäude anzuwenden. Die Erfahrungen aus dem Feldversuch wurden in den Software-Kern eingearbeitet und um die ausstehenden Teile der DIN V 18599 ergänzt (Infos unter
http://www.ibp18599kernel.de).
Dieses Software-Fahrwerk liegt seit März vor und steht Softwareherstellern als Basis zur Verfügung. Darauf können die Hersteller ihre individuelle Programmlogik und Oberfläche aufbauen. Der Rechenkern bildet den vollen Umfang der 18599 ab. Endanwendungen können aber auch jeweils nur Teilmodelle nutzen. Vereinfachungen können daher auf Basis des Rechenkerns realisiert werden , erklärt Jan de Boer vom Fraunhofer Institut.
Die Stimmung unter den Anbietern ist allerdings noch recht verhalten. Denn nach Software zur DIN V 18599 wird von Personen gefragt, die zur Ausstellung des Energieausweises in Nichtwohngebäuden zugelassen sind und dies auch aktiv ausüben wollen. Zwar werden die ersten Demoversionen voraussichtlich noch in diesem Sommer zur Verfügung stehen, aber einige zweifeln grundsätzlich am Marktpotenzial. Dazu kommt die Ankündigung, dass Energieausweise für Nichtwohngebäude erst 24 Monate nach dem In-krafttreten der EnEV zur Pflicht werden sollen (siehe S. 28 ff.) und somit ein verspäteter Software-Bedarf zu erwarten ...
