Ob sich in einem Gebäude während des sogenannten „Betriebs“ oder der „Nutzung“ der zuvor errechnete Energiebedarf einstellt, steht und fällt mit der Frage, wie luftdicht die Gebäudehülle tatsächlich ist. Dies lässt sich bekanntlich mit dem Differenzdruckverfahren (Blower-Door-Messung) sehr verlässlich kontrollieren (Abb. 1). Mittlerweile fordert die KfW für die Gewährung der meisten Förderprogramme eine Blower-Door-Messung. Davon ausgehend, dass schon alles seine Richtigkeit hat, übernehmen Energieberater vorab oft bedenkenlos die Messung in ihre Berechnung, um die Gesamtbilanz zu verbessern. Wenn dann bei Planung und Ausführung der Luftdichtungsebene ungenau gearbeitet wird, lassen sich die Grenzwerte nicht immer einhalten – die Versuchung ist dann bei Dienstleistern und den betroffenen Gewerken groß, ein wenig „nachzuhelfen“, damit sich das erhoffte Ergebnis einstellt. Einem Energieberater, der für die Richtigkeit seiner Berechnungen haftet, kann und darf das nicht verborgen bleiben. Und dem Bauherr ist mit so einer Schummelei auch nicht geholfen, denn er zahlt diese später mit erhöhten Energiekosten.
Kann man Messung und Protokoll blind vertrauen?
Doch wie erkenne ich als Bauherr, Planer und Gutachter, ob die Messung richtig durchgeführt oder manipuliert wurde? Wie muss eine Blower-Door-Messung nach Norm eigentlich genau ablaufen? Am Beispiel des am häufigsten verwendeten Messsystems – der Minneapolis BlowerDoor mit der Software Tectite Express – soll nachfolgend auf unzulässige Einflussnahmen hingewiesen werden, die den n50-Wert schönen.
Ohne eine entsprec ...
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