Jetzt, wo der Frühling zu gähnen und sich zu strecken anfängt, um jeden Tag mit ein wenig höheren Temperaturen und mehr Sonnenschein die kalten Wintertage in die Schranken zu verweisen, kommt bei manchen die Erinnerung an den langen, heißen Sommer 2018 wieder ins Bewusstsein, und man fragt sich bange: Geht das nun so weiter? Und wie kann ich der Überhitzung meiner Räume vorbeugen, ohne gleich die große Klimaanlagenkeule auszupacken? Eine Variante wären Screens oder Markisen plus Nachtauskühlung über Fensterflügel mit Lüftungsgitter. Der belgische Hersteller Renson kommt mit dieser Kombination auch ohne aufwendige Technik zum Ziel.
Überhitzung vermeiden
Große Fensterfronten prägen heute moderne Bauten. Sie schaffen helle Räume und bringen wohltuendes Tageslicht in die Wohnungen. Speziell im Winter sind zudem die warmen Sonnenstrahlen der tief stehenden Sonne sehr willkommen. Im Sommer kehrt sich die Lage jedoch um. Der letztjährige Sommer hat die unangenehme Seite einer solchen Architektur aufgezeigt: brütende Hitze hinter raumhohen Verglasungen. Das übermäßige Aufheizen von Gebäuden zu beherrschen, hat sich längst zu den ebenso relevanten Aufgaben eines Planers gesellt wie deren energetischen Effizienz – Wärmeschutz meint eben nicht nur das Vermeiden von Wärmeverlusten, sondern auch das Vermeiden sommerlicher Überhitzung. Ohne konstruktiven Sonnenschutz in Form von Dachüberständen oder fest installierten Sonnenschutzsegeln hilft nur noch eine wirkungsvolle Verschattung. Die Screens von Renson sind im Stande, je nach Wunsch bis zu 100 % der Sonnenstrahlen abzufangen, bevor sie die Scheiben erreichen. Die meisten Bauherren entscheiden sich für einen Sonnenschutz aus Stoffen, die rund 75 % der Solarstrahlung abfangen. Sie dunkeln nicht völlig ab und erlauben immer noch einen Blick in den Garten. Die robust gewebten Tücher bieten zudem den Vorteil, dass sie luftdurchlässig und zugleich Mückenschutz sind.
Nachts intensiv auskühlen
Klug ist, wer es versteht, die kühlere Abend- und Nachtluft zu nutzen, um die Räume auszukühlen. Die Wohnräume, die sich durch den Sonnenschutz nur gering aufwärmen, lassen sich durch das Öffnen der großen Kühlklappen in der Nacht wieder auskühlen. Die Nachtauskühlung mittels Lowtech, die bisher vornehmlich in Büros, Kindergärten, Schulen usw. praktiziert wird, basiert auf einbruchhemmenden Lüftungsklappen, die zudem mit Mückennetzen ausgestattet sind. So kann man in aller Ruhe schlafen, auch wenn die großen Lüftungsflügel offenstehen. Am Morgen sind die Räume um bis zu 5 °C kühler und der nächste heiße Sommertag kann kommen.
Nichts geht über Frischluft
So sinnvoll, gesund und empfehlenswert es auch ist, mindestens einmal am Tag Türen und Fenster zu öffnen, um kräftig durchzulüften, können jedoch insbesondere in der kühleren Jahreszeit länger offen stehende Fenster auch kritisch sein. Denn unter bestimmten Umständen kann der Fall eintreten, dass ebenso viel Feuchtigkeit wie Frischluft in die Wohnung gelangt, was einerseits die Räume empfindlich auskühlt und im schlimmsten Fall sogar bauphysikalisch problematisch werden kann – Stichwort Schimmel. Das Fensterlüftungssystem Endura Twist von Renson sorgt als dezentrale Fensterlüftung für gute Luftqualität und reduziert zugleich merklich die Lüftungswärmeverluste.
Individuelles Konzept
Da die Ventilatoren modular aufgebaut sind, lässt sich dieses dezentrale Lüftungssystem individuell an jede Wohnungs- und Fenstergröße anpassen. Maximal 12 Ventilatoren (2 × 6) können pro Fenster vorgesehen werden. Das Bauelement ist mit allen Fenstertiefen kompatibel und kann sowohl horizontal am Sturz auf das Fensterprofil aufgesetzt werden (ähnlich wie bei einem Rollladenkasten), oder aber man baut es vertikal in die Laibung neben dem Fensterprofil ein (kombinierbar mit Screens oder Rollläden).
Die kanalfreie Montage eignet sich für Neubauten und Sanierungsvorhaben gleichermaßen. Je nach Wunsch und Vorlieben kann die Luft nach oben, nach unten oder hinter einem Anputzprofil nach unten in die Wohnung strömen.
Auf Energieeffizienz zugeschnitten
Die Kombination aus Regenerator und Ventilator macht aus Endura Twist einen regenerativ-alternierenden Wärmetauscher. Damit ist eine kontinuierliche Frischluftzufuhr bei gleichzeitigem Weglüften der verbrauchten Raumluft gewährleistet. Unterm Strich stellt sich so eine effiziente Wärmerückgewinnung mit einem Wirkungsgrad von bis zu 80 % ein.
Auch in der kalten Jahreszeit, vor allem wenn der Frost einsetzt, funktioniert die Fensterlüftung reibungslos, ohne dass Kondensatschäden durch Eisbildung zu befürchten wären. In den Sommermonaten lässt sich die Wärmerückgewinnung dank Bypass-Funktion temporär abschalten, um die Temperaturen in der Wohnung bis zum nächsten Morgen mit der kühleren Nachtluft auf ein erträglicheres Maß abzusenken.
Die regelmäßige Wartung und die optional integrierbaren Grob- und Feinstaubfilter (G3/F7) sind in jeden Fall zu empfehlen – nicht nur für Allergiker – um ein Maximum an Wohlbefinden zu erzielen. Wer es ganz bequem haben möchte, kann die Lüftung über ein Touch-Display bedienen, mit einem bereits installierten Gebäude-Managementsystem koppeln, oder aber ganz klassisch per Fingertipp über die Tastatur aktivieren.
Dezentral belüftetes Mehrfamilienwohnhaus in Hückelhoven
Dass dezentrale Lüftungsanlagen an Orten mit störendem Außenlärmpegel eine sinnvolle Alternative zur klassischen Fensterlüftung sind, zeigt das Beispiel eines Mehrfamilienhauses in Hückelhoven in der Nähe von Aachen. Zwar ist die Lärmbelästigung in der knapp 40 000 Einwohner zählenden Bergbaustadt nicht mit München oder Berlin vergleichbar, doch das benachbarte Jugendheim, der Kindergarten nebenan und der Verkehr können zum falschen Zeitpunkt durchaus eine störende Geräuschkulisse abgeben. Dann ist es überaus komfortabel, wenn man eine Lüftungsanlage mit einer Schallschutzleistung installiert hat, die dem eines geschlossenen Fensters mit Zwei- oder gar Dreischeibenverglasung entspricht.
Nächtliche Kühlung mittels Bypass-Funktion
Endura Twist kann – je nach Größe, Wunsch oder berechnetem Bedarf – zwischen 14 und 81 m³ Luft pro Fenster und Stunde tauschen (im Boost-Modus bis 162 m³) und dabei bis zu 80 % der Wärmeenergie zurückgewinnen. Im Sommer können mehrere in einer Wohnung verbaute Elemente auf „Durchzug“ geschaltet werden und sensorgesteuert eine intensive Nachtauskühlung bewirken. So ergänzt – oder ersetzt gar – die Lüftung eine Klimaanlage und spart Energie ein.
Drei Varianten
In Hückelhoven kamen gleich drei Varianten zum Zuge: 750 mm und 2000 mm lang, seitlich vertikal an Fenstern mit Rollladenkästen und 1100 mm lang waagerecht über Fenstern/Terrassentüren ohne Rollladenkasten. Pro Wohnung wurden zwei Lüftungen verbaut, nur die Eckwohnungen erhielten drei Lüftungseinheiten. Ein zentrales Touch-Display mit CO2-Sensor steuert die Lüftungen drahtlos über Hochfrequenz.
Die Montage der Lüftungselemente auf dem Fensterrahmen entspricht ziemlich genau dem Prozedere wie bei einem Rollladenkasten. Gleiches gilt beim Einbau vor Ort. Zu beachten ist lediglich, dass der seitliche Auslass, je nach Montage in Laibung oder im Sturz, einen Rückschnitt im WDVS oder in einer Verblendschale von etwa 20 mm benötigt.
Renson Ventilation NV, B-8790 Waregem
Tel. +32 5662 7111, www.renson.de