Kälte- und Klimaanlagen können hohe Betriebskosten verursachen. Es ist zu erwarten, dass die Betriebskosten in Zukunft weiter ansteigen, weil Wartung und Service deutlich teurer werden – eine Folge einer EU-Vorordnung, die im März 2024 in Kraft getreten ist und zu einer Verknappung gängiger Kältemittel führt. Die meisten Kälte- und Klimaanlagen werden mit teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW) als Kältemittel betrieben, deren Marktverfügbarkeit aus Umweltschutzgründen bis 2030 sukzessive heruntergefahren wird. „Es ist absehbar, dass solche Kältemittel für die Wartung und den Service bestehender Anlagen in Zukunft nicht mehr oder nur zu hohen Preisen beschafft werden können“, schreibt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa). Es rät Betreibern, die sich nachhaltig von übermäßig hohen Betriebskosten entlasten wollen, ihre Anlagen zu ersetzen oder umzurüsten – zumal beides vom Bundeswirtschaftsministerium aus Fördermitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative bezuschusst wird.
Kältemittellücke führt zu Energiekostenfalle

Bafa
Ab 2025 werden noch 34 Prozent, ab 2030 aber nur noch fünf Prozent der in der Vergangenheit auf dem Markt verfügbaren synthetischen HFKW-Kältemittel für den Service und die Befüllung von Neuanlagen zur Verfügung stehen – so regelt es die EU-Verordnung 2024/573. Die Auswirkungen sind bereits heute zu spüren: Der Preis von HFKW-Kältemitteln ist in den vergangenen zehn Jahren mindestens um den Faktor 10 gestiegen. Für die Zukunft ist von weiteren Steigerungen auszugehen. Neben den Kosten für Wartung und Service fallen beim Betrieb einer Kälte- und Klimaanlage vor allem Kosten für Strom an. Über einer Betriebsdauer von 20 Jahren machen die Energiekosten häufig das zehn- bis fünfzehnfache der Anschaffungskosten aus. Das gilt vor allem für ältere, energetisch ineffiziente Kälte- und Klimaanlagen. Sie sollten laut Bafa durch energieeffiziente Anlagen ersetzt werden, die mit einem natürlichen Kältemittel betrieben werden. Alternativ kann eine Umrüstung auf ein natürliches Kältemittel infrage kommen. Mit beiden Maßnahmen können Betreiber der Kältemittellücke und damit der Energiekostenfalle entkommen. Jüngst durchgeführten Messungen zeigen dem Bafa zufolge, dass energieeffiziente Anlagen bis 40 Prozent der Energiekosten sparen.
Förderprogramm unterstützt Installation neuer und Umrüstung bestehender Kälteanlagen
Die Höhe der Förderung hängt von der (Kälte-)Leistung der neuen Anlage ab. Sie wird auf Antrag als nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt. Für das Förderprogramm zuständig ist das Bafa. Es gewährt die Förderung, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Beispielsweise müssen neu errichtete Anlagen mit Energieeffizienz-Komponenten und -systemen ausgerüstet sein und mit einem natürlichen Kältemittel betrieben werden. Um das Potenzial für die Einsparung von Energie zu bestimmen, stellt das Bafa den Effizienz-Check für Kälte- und Klimaanlagen zur Verfügung: Mithilfe der kostenlosen Software können Anlagenbauer und Betreiber den zu erwartenden Energieverbrauch abhängig von der Art der Anlage und deren Leistung berechnen. Mit dem Förderrechner lässt sich die Höhe der möglichen Förderung ermittelt. Quelle: Bafa / jb