Vernetzte Moorkolonie

Irgendwo zwischen Worps (Hügel) und Wede (Wald), inmitten des Teufelsmoors im Landkreis Osterholz in Niedersachsen, erwuchs ab dem 11. Jahrhundert eine Fischersiedlung, nahe des exakt 54,4 m hohen, weithin sichtbaren Weyerbergs. Die eigentliche Moorkolonisation begann indes erst ab 1750, als man allmählich begann, das Gebiet mittels schnurgerader Entwässerungsgräben und Spalieren aus Birkenalleen trockenzulegen. Ja, die Landschaft hier ist zwar flach, aber malerisch – „Worpswede, Worpswede, Worpswede … es ist ein Wunderland“, schrieb die Malerin Paula Becker 1897 begeistert in ihr Tagebuch. Sie war Teil der 1889 gegründeten Künstlerkolonie, bis heute ein beliebter Touristenmagnet der Region, in der neben vielen anderen Künstlern auch Fritz Mackensen zuhause war. Begeistert und fasziniert von dem weiten Horizont, den außergewöhnlichen Lichtverhältnissen und der rauen, malerisch noch unerschlossenen Landschaft. Heute zählt die Gemeinde knapp 9 500 Einwohner, verteilt auf acht Ortschaften, die größte davon ist Worpswede, seit 1976 übrigens staatlich anerkannter Erholungsort und mit vielen sehenswerten Museen und Galerien gesegnet. Bild: Störmer Murphy and Partners 1 Im Mittelpunkt des rund zweieinhalb Hektar umfassenden Baugebiets steht das Seniorenheim mit 54 Apartements, umringt von Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhäusern. Quartier am Wald Auch die Architektur kommt in dem Künstlerdorf nicht zu kurz – neben historischen Perlen wie dem Barkenhoff, einer prächtigen Jugendstilvilla und Zentrum der Künstlerkolonie, findet sich im Nordosten von Worpswede neuerdings ein Mehrgenerationen-Wohnquartier, das sich als Gegenentwurf zu den üblichen, gleichförmigen Quartieren an der Ge ...