Seit 2021 sind Kommunen in Baden-Württemberg verpflichtet, die Energieverbrauchsdaten ihrer Liegenschaften zu erfassen und zu berichten. Das legt das Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz fest. Die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) hat nun die Verbrauchsdaten von fast 9.722 kommunalen Gebäuden ausgewertet. Ergebnis: Nur rund zehn Prozent der kommunalen Gebäude erreichen bereits den Zielwert von 50 Kilowattstunden Wärmeverbrauch pro Quadratmeter und Jahr. „Die Städte, Gemeinden und Landkreise verbrauchen in ihren Liegenschaften immer noch zu viel Energie“, sagt Projektmanager Joachim Kaltenbrunner. Ein Grund ist, dass sie kein systematisches Energiemanagement betreiben würden.
Die Energieverbräuche unterscheiden sich stark
Die statistische Auswertung der Energieverbräuche baden-württembergischer Kommunen ist einzigartig, sie gibt es in dieser Form bisher nicht. Bei Verwaltungsbauten, die nur beheizt werden und über keine Lüftungsanlage und Klimatisierung verfügen – dem weitaus größten Teil – liegt der Wärmeverbrauch laut der Auswertung im Schnitt bei 124 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Ausreißer verbrauchen bis zu 912 Kilowattstunden, den sparsamsten genügen zehn Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. 63 Prozent liegen zwischen 50 und 150 Kilowattstunden und können daher durch Sanierungsmaßnahmen relativ einfach auf den geforderten Wert kommen. Kindertagesstätten verbrauchen im Schnitt 134 Kilowattstunden Wärme pro Quadratmeter und Jahr. Auch hier gibt es eine große Bandbreite zwischen zehn und 824 Kilowattstunden zu verzeichnen. 58 Prozent, verbrauchen weniger als 150, aber mehr als 50 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Blickt man auf Schulen, liegt der Durchschnittsverbrauch je nach Schultyp zwischen 100 und 120 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Quelle: KEA-BW / jb