H2-Quartierpionier

Bislang ist Baden-Württemberg immer noch das einzige Bundesland in Deutschland, das mit Winfried Kretschmann einen „grünen“ Ministerpräsident vorzuweisen hat. Entsprechend ambitioniert liest sich der Koalitionsvertrag hinsichtlich klimapolitischer Ziele, den Bündnis 90/Die Grünen am 9. Mai 2016 mit der CDU im Musterländle unterschrieben haben. Logisch, dass man den Worten auch Taten folgen lassen möchte, weshalb das auf Bundesebene geförderte Forschungsprojekt mit dem kryptisch anmutenden Kürzel „EsWestP2G2P“ auch im Stuttgarter Landtag als klimapolitisches Vorzeigeobjekt gilt. Aus mehr als 60 MitbewerberInnen hat der Bund die nun im Entstehen begriffene „neue Weststadt“ von Esslingen in die ressortübergreifenden Förderinitiative „Solares Bauen / Energieeffiziente Stadt“ gemeinsam mit fünf anderen Leuchtturmprojekten in Deutschland mit aufgenommen. In Zahlen ausgedrückt fließt damit ein Bundeszuschuss in Höhe von rund zwölf Millionen Euro in das Projektbudget mit ein (förderrelevante Gesamtkosten: 30,5 Millionen Euro). Der Startschuss für das Projekt fiel im November 2017, die Fertigstellung ist bis 2022 geplant. Bild: Lehen drei, SIZ 1 Lageplan der Neuen Weststadt Esslingen: Das Areal des ehemaligen Güterbahnhofs umfasst etwa zwölf Hektar. Vom Güterbahnhof zum Wohnquartier Bevor die bauliche Entwicklung der „Neuen Weststadt“ in einem Rahmenplan 2011 nach einem städtebaulichen Wettbewerb erste Gestalt annahm, lag das Gelände lange Zeit brach. Noch bis in die 1990er Jahre rangierten über das zwölf Hektar umfassende Gelände unweit vom Esslinger Bahnhof quietschende Güterzugloks durchs Gleisgewirr. Inzwischen ist das Baugebiet unweit der pittoresken Altstadt in ...