2022 starteten die ersten Messen und Veranstaltungen wieder in Präsenz, noch von Vorsicht und Zurückhaltung geprägt – sowohl von Ausstellern als auch von Besucherinnen und Besuchern. Gefühlt geht es aber meinem Eindruck nach 2023 für meine Themen erst wieder in die Vollen: Zunächst mit der ISH im März, erstmals inklusive Energieberatertag, und direkt im April nach Ostern dann mit der Frühjahrs-BAU, anschließend die Berliner Energietage und danach die Intersolar. Reicht gefühlt eigentlich dazwischen nur zum Koffer auspacken, Ostereier suchen, Koffer wieder packen, dem Pfingstochsen im Kurzurlaub hallo sagen und wieder Koffer packen. Und zwischendrin noch ein paar Online-News verfassen, Beiträge schreiben und redigieren für unsere Messeausgaben und den einen oder anderen spannenden Menschen im Podcast treffen.
Ach Leute, per Teams, Webex und Zoom war das soooo schön bequem. Warm und trocken, keine Blasen an den Füßen, kochen im Homeoffice statt labberiger Schnittchen und lauwarmem Kaffee im Stehen. Und super auch: Termine im Stundentakt mit Leuten aus Berlin, Hamburg, München, Hannover. Echt wahr? Kann es sein, dass wir während der Corona-Pandemie alle prima gelernt haben, mehr Arbeit in die gleiche Zeit zu stopfen, weil wir uns dazu nicht mehr von A nach B bewegen müssen?
Aber was macht Arbeit eigentlich aus, meine als Journalistin und Ihre als Beraterin und Berater? Ich bin Journalistin geworden, weil ich irgendwas mit Sprache und irgendwas mit Menschen machen wollte, und mir für den Job als Lehrerin definitiv die Geduld fehlte. Irgendwas mit Sprache war Journalismus auch in Corona-Zeiten, aber anders. Und auch Beratung ist ja unbedingt „was mit Menschen.“
Online-Veranstaltungen ohne die Möglichkeit, sich anschließend direkt mit den Kolleginnen und Kollegen auszutauschen, Politikerinnen und Politikern Informationen zu entlocken und mit Referentinnen und Referenten ins Gespräch zu kommen sind besser als nichts, aber reduzieren den Kontakt, der für Kommunikation notwendig ist. So richtige Kommunikation mit Hin und Her, Reaktion auf Körpersprache, mit Fachsimpeln über heikle Themen zu zweit, zu dritt und dem Smalltalk über dies und das.
Irgendwas mit Menschen war Journalismus und Energieberatung schon auch in den vergangenen zwei Jahren, aber noch öfter irgendwas mit Bildschirmen, irgendwas mit schwarzen Kacheln oder irgendwas mit E-Mail. Das geht nun wieder anders. Und ich muss sagen: Ich finde das klasse.
Schön, dass wir jetzt alle mit digitalen Tools besser umgehen können, und das geht ja auch nicht mehr weg. Aber Messe muss für mich sein, auch wenn sich alle erst wieder daran gewöhnen müssen. Ich will wieder Produkte sehen, anfassen, mir erklären lassen, was es Neues gibt und erfahren, warum ich darüber berichten soll. Ich will an wenigen Tagen vielen Fachleuten Löcher in den Bauch fragen. Und nicht zuletzt möchte ich Sie treffen, liebe Leserinnen und Leser. Wir sehen uns, ich freue mich sehr darauf.
Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen
Ihr GEB Redaktionsteam