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Gewitterwolken über Berlin

Teuer, mangelhaft koordiniert und schlecht strukturiert – diese Beurteilung mag manchen an das Debakel um den Berliner Flughafen oder Stuttgart 21 erinnern. Jetzt hat ein weiteres Großprojekt Schelte bekommen: die Energiewende. Es ist noch keine vier Jahre her, da schwelgte der Bundestag in parteiübergreifender Begeisterung für dieses Fukushima-initiierte Vorhaben. Doch mittlerweile ist die Energiewende-Idee auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Und da sieht es düster aus.

Laut einem Bericht der Süddeutschen hat der Bundesrechnungshof die Umsetzung der Energiewende heftig kritisiert. Es gebe „keinen hinreichenden Überblick über die finanziellen Auswirkungen der Energiewende“. Die Kosten lägen im zweistelligen Milliardenbereich. Die Regierung überblicke die Maßnahmen nicht, die die Ministerien unkoordiniert, uneinheitlich und teilweise redundant umsetzten.

Kritik übte der Bundesrechnungshof in diesem Rahmen auch an der Vielzahl von Förderprogrammen, besonders im Bereich der Gebäudesanierung. Das Deutsche Energieberater-Netzwerk DEN überraschte das nicht. Der Vorsitzende Hermann Dannecker befürwortet Förderprogramme zwar grundsätzlich, aber angesichts der über 6000 Zuschuss- und Fördermöglichkeiten für Sanierungen lautet sein Resultat: „Da blickt niemand mehr richtig durch.“

Klare Worte, die für die unklare Umsetzung der gesamten Energiewende zutreffen. Der Rechnungshof schimpft, die Fachleute warten und die Bürger sind verunsichert. Höchste Zeit also, dass die Regierung beherzt aufräumt und undurchsichtige Kompromisse dabei sein lässt. Weniger ist mehr – das gilt hier auch für die Energiewende.

Ihre

Britta Großmann

PS: Uff – geschafft! Das dachten wir in der GEB-Redaktion, als wir den ersten neuen GEB fertiggestellt hatten. Wie Sie hier sehen, war das teilweise anstrengend und aufregend. Aber es hat uns auch richtig viel Spaß gemacht und wir freuen uns über das tolle Ergebnis. Was der neue GEB zu bieten hat, lesen Sie ab S. 10. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Neu-Entdecken! Wie gefällt Ihnen der neue GEB? Schreiben Sie mir an grossmann@geb-info.de!