Haben Sie auch schon quadratische Augen vor lauter Zoom-Meetings, digitaler Weiterbildungen und Videokonferenzen mit Kunden und Kollegen im Home Office vor Kinderzeichnungen und Katzenbaum? Ich habe die definitiv. Aber ich habe in den durchdigitalisierten vergangenen Monaten nicht nur reale durch digitale Reisen ersetzt, sondern auch enorm viel gelernt.
Zum Beispiel darüber, wie schwer sich gestandene Messegesellschaften teilweise damit tun, auf digitale Herausforderungen zu reagieren. Für ihre Kritik am digitalen Gehversuch der Münchner Messe unter der Überschrift „BAU Online – oder wie man’s besser nicht machen sollte“ erntete unsere Redaktionskollegin Claudia Siegele viel Zustimmung. Was bedeuten aber solch holprigen Auftritte für die Zukunft der Messen? Wie viel digital muss sein? Was bringen hybride Veranstaltungen? Wie können Architekten, Planer, Handwerker Kontakte knüpfen und Informationen erhalten? Die Bau hat darauf noch keine Antwort geliefert, ich bin gespannt auf die Auftritte von R&T und ISH als weitere große Player.
Eine gute Kombination von Real und Digital beschäftigt aber nicht nur Messeveranstalter, sondern auch uns als Redaktion eines Fachmagazins. Wie informieren wir Sie bestmöglich und machen Sie fit für den beruflichen Alltag? Natürlich mit dem GEB in Print. Wir wollen aber außerdem den digitalen Mehrwert ausbauen. Viele bestehende Bausteine haben sich bewährt. Das Forum auf unserer Web-Seite hat sich als Expertentreffpunkt etabliert, in dem Fachleute Fragen aus der Praxis stellen und Antworten finden. Seit einigen Monaten erscheint unser Newsletter wöchentlich. Das kommt gut an.
Ein weiterer Schritt, Sie haben es sicher bemerkt, sind unsere Webinare. Zwei hatten wir zum Gebäude-
energiegesetz mit sehr guter Resonanz und äußerst positivem Feedback der Teilnehmenden. Sollten Sie das Webinar verpasst haben, können Sie es nachhören. Weitere folgen, wir halten Sie auf dem Laufenden.
Viel gelernt habe ich in der Vorbereitung unseres Fachforums Gebäudehülle. Wir haben lange am Programm getüftelt und nun eine gute Mischung gefunden aus Keynotes, Fachvorträgen und Präsentationen. Das ist ganz anders als ein Webinar, und auch keine digitale Messe. Sondern ein eigenes digitales Format, unterhaltsam und mit Mehrwert. Als Keynote Speaker kommt Boris Palmer, der streitbare Oberbürgermeister meiner Heimatstadt. Unter dem Titel „Wie viel Zwang muss sein für die Klimawende im Gebäudebereich?“ beschreibt er den Tübinger Weg zur klimaneutralen Stadt. Sie kennen ihn sicher, er nimmt kein Blatt vor den Mund. Ich freue mich sehr auf seinen Vortrag.
Wir stellen ausgewählte Projekte vor, ILEK-Leiter Lucio Baldini präsentiert gestalterische und konstruktive Gebäudehüllen-Highlights, Christian Stolte von der dena erläutert die Neuerungen des GEG, FIW-Geschäftsführer Andreas Holm liefert Argumente zur Öko-Bilanz von Dämmung. 15 Hersteller konnten wir von unserem Konzept überzeugen. Sie informieren in Fachvorträgen zu Nachhaltigkeit, innovativen Dämmprodukten oder neuen Lösungen für Lüftung und Recycling von Dämmstoffen. Schauen Sie vorbei, es lohnt sich!
Was habe ich noch gelernt? Vor allem dies: Digitalisierung ist mehr als: „Wir machen das Gleiche, aber digital.“ Und: Viele Veränderungen, die diese unsägliche Pandemie angestoßen hat, werden bleiben. Wünsche, Anregungen und Feedback zum Heft und zu unseren digitalen Angeboten sind immer gerne willkommen an grund-ludwig@geb-info.de.
Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen
Ihr GEB Redaktionsteam