Im vergangenen Winter ist es zu Lieferengpässen von Pellets gekommen - wir berichteten darüber im GEB-Infoletter Ende Februar. Einige Verbraucher mussten lange Lieferzeiten in Kauf nehmen oder bekamen weniger als die bestellte Menge an Pellets. Woran lag das?
Verantwortlich für die Engpässe waren weder die fehlenden Produktionskapazitäten noch ein Rohstoffmangel, sondern die Marktentwicklung, die alle Planungen der Branche über den Haufen geworfen hat.
Der Heizölpreis stieg im August 2005 extrem an und löste eine enorme Nachfrage nach Holzpelletheizungen aus. Dadurch gab es im Gegensatz zu den Vorjahren deutlich mehr Inbetriebnahmen im Herbst und Winter, verbunden mit entsprechend vielen Erstbefüllungen.
Diese Situation war nicht vorhersehbar. Noch im Sommer deutete sich für den deutschen Markt ein Produktionsüberschuss an Holzpellets für den Herbst und Winter an. Deshalb verkauften einige Produzenten ihre Ware ins Ausland, wie in den Jahren zuvor. Verschärfend kam hinzu, dass im Herbst ein großer Pelletproduzent aus Österreich Insolvenz anmeldete. Die bereits zugesagten Importkontingente fielen kurzfristig aus. Außerdem war die Heizperiode aufgrund des extremen Winters länger.
Die Branche reagierte umgehend. Händler und Produzenten haben sich sehr engagiert und den Kunden Teilmengen geliefert oder übergangsweise mit Sackware ausgeholfen. Glücklicherweise trat diese Versorgungssituation nur regional auf und war sehr unterschiedlich. Viele Pelletanlagenbesitzer haben von einem Engpass überhaupt nichts mitbekommen und sind nur über die Medien aufmerksam worden. Im Frühjahr dieses Jahres lief dann wieder ...
