Herr Endhardt, wie wichtig ist aus Ihrer Sicht die interdisziplinäre Zusammenarbeit in einem Bauprozess, in dem die Energieeffizienz eine tragende Rolle spielt?
Die Anforderungen an den Architekten werden immer komplexer. Das Thema Energieeffizienz rückt immer stärker ins Bewusstsein unserer Entscheidungen – im Planungsprozess, in der Materialwahl, in den haustechnischen Konzepten. Wer als Planer in der heutigen Zeit der Meinung ist, für alle Fragen eines Bauprozesses, besonders auch in Bezug auf das energetische Bauen, umfassend Antworten finden zu können, überschätzt sich. Die guten Lösungen werden im Team erarbeitet.
Wie sieht aus Ihrer Sicht die ideale Zusammensetzung eines solchen Bauteams aus?
Das hängt von den Aufgaben ab. Gehen wir mal von einer typischen Wohnhaussanierung aus. Häufig liegt hier ein Gutachten eines Energieberaters vor, das die notwendigen Schritte der Sanierung aufzeigt. Warum soll man nicht gemeinsam mit den Energieberatern die wirtschaftlichste Lösung herausfinden? Oft sind nicht alle Sanierungsschritte sofort umsetzbar. Oder was spricht dagegen, zunächst mal nur ein 20 oder 30 cm dickes Wärmedämmverbundsystem auszuführen und die alte Ölheizung erst mal noch beibehalten? Der Architekt muss die Sanierung insgesamt wirtschaftlich umsetzen. Dazu kann es notwendig sein, verschiedene energetische Lösungsvarianten durchzurechnen.
Was für eine Position nehmen Energieberater in so einem Netzwerk ein? Welche Aufgaben kommen Energieberatern bei der Planung und während der Bauphase zu?
Dies hängt von der Persönlichkeit des Energieberaters ab und natürlich auch von seiner Kompetenz. Bring ...